Balve. CDU und Stadtmarketing geben sich mit den Digitalisierungsfortschritten des Fachhandels noch nicht zufrieden. Sie haben eine weitere Idee.
Die Digitalisierung des Fachhandels nimmt weiter Fahrt auf. Irene Grote vom Schuhhaus Schneider sticht mit ihrem Mix aus digitalem Service und zügigem Lieferdienst bisweilen sogar Amazon aus. Damit nicht genug: In absehbarer Zeit soll Wirklichkeit werden, was Fachhandelschef Daniel Pütz schon lange mit seiner Internetseite mammutstark.de als Idee vorantrieb: einen Online-Marktplatz für inhabergeführte Unternehmen.
Schon jetzt setzen Balver Firmen aus mehreren Branchen erfolgreich auf digitale Angebote. Vor allem die Video-Beratung funktioniert. Irene Grote weiß das aus eigener Erfahrung. Ihr neuer Online-Service, Antwort auf die Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel, übertrifft alle Erwartungen: „Es haben sich Kunden aus Sundern, Langscheid, Plettenberg, Neuenrade gemeldet“, stellte sie erfreut fest. „Ein Kinderpäckchen ging nach München, ein weiteres nach Dülmen.“
Als Trumpf gilt der schnelle Lieferservice. Selbst eine bekennende Amazon-Kundin war bereit, umzuschwenken. Sie beschwerte sich über lange Lieferfristen des Online-Versandriesen.
Derweil hat Irene Grote ihr digitales Angebot ausgeweitet. Kurznachrichtendienst WhatsApp bietet Gewerbetreibenden mittlerweile einen kostenpflichtigen Extra-Service für einen Online-Shop bei der Facebook-Tochter an. Smartphones gelten längst als Standard-Ausstattung eines Haushaltes.
So kombiniert Schuhmode-Expertin Grote die analoge, anfassbare Welt des Ladens mit digitalen Möglichkeiten: „Ich habe die Schuhmodelle im Geschäft inzwischen mit Nummern versehen.“ Es gilt die Devise: im Laden gesehen, im Netz bestellt.
Plattform soll kleinen Händlern helfen
Die CDU – vom Landtagsabgeordneten Marco Voge über den Balver Fraktionsvorsitzenden Alexander Schulte bis hin zu Stadtverbandschef Hubert Sauer – unterstützen das Stadtmarketing beim Aufbau einer lokalen Warenplattform. Sauer: „Ein digitaler Marktplatz auch für unsere Region wäre eine super Lösung. Davon könnten auch kleine Geschäfte profitieren, die einen eigenen Online-Shop nicht stemmen können.“