Volkringhausen. Corona macht die Straßen leer. Manche Bürger verstehen das falsch. Die Polizei sieht einen fatalen Trend zum Rasen.

Volkringhausen, Mendener Straße, eine mobile Blitze misst das Tempo des rollenden Verkehrs. Kein ungewöhnliches Bild. Normalerweise sind auch die Messergebnisse, die die Polizei tags darauf präsentiert, unspektakulär. Doch was momentan normal?

Bei der Sichtung von Temposündern fiel auf, dass kürzlich bei einer morgendlichen Messung gleich vier Raser auf eine Anzeige zusteuerten. Freie Straßen, freie Fahrt?

In Volkringhausen gilt Tempo 50 innerhalb geschlossener Ortschaft. Wenn jemand statt eines Knöllchen eine Anzeige erhält, ist er oder sie mit mehr als 20 Kilometern pro Stunde zu schnell unterwegs. Der Tagessieger brachte es auf 81 km/h. Darauf muss niemand stolz sein. Im Gegenteil: Gerade innerhalb geschlossener Ortschaften mit Querstraßen besteht ein erhöhtes Risiko, andere Verkehrsteilnehmer oder sich selbst zu gefährden, zu verletzen oder gar zu töten.

Vier Wochen Entschleunigung

Vier Anzeigen an einem Tag – ein Ausreißer? Polizeisprecher Dietmar Boronowski verneint auf Anfrage der „Westfalenpost“: „Das ist ein Trend. Das können wir aus den Messergebnissen der vergangenen Tage ablesen. Da gibt es ein paar Leute, die glauben, in Zeiten von Corona steht die Polizei nicht mehr am Straßenrand. Von wegen!“ Wer mit mehr 31 km/h höherem Tempo als erlaubt erwischt wird, muss damit rechnen, dass auf Beschleunigung Entschleunigung folgt: vier Wochen Fahrverbot, mindestens.