Balve. Corona verschaffte manchem Balver viel freie Zeit. Und wenn’s dann noch warm wird, locken die Baumärkte.

Baumärkte und ähnliches dürfen im Moment noch ihre Türen öffnen. Allerdings mit Einschränkungen. Wie stellt sich in Balve und Umgebung die Situation dar? Traut sich die Mehrzahl der Kunden nicht mehr hin? Oder haben sich die Handwerker und Hobbygärtner angesichts von viel Freizeit und ersten Frühlingsanbahnungen noch rechtzeitig eingedeckt?“

Raiffeisen Markt Balve
Raiffeisen Markt Balve © WP | Marcus Bottin

Die Situation im Moment ändert sich ja stündlich“, fasst es Heinrich Hagen vom Balver Raiffeisen-Markt treffend auch bezüglich gesetzlicher Anordnungen aus Düsseldorf zusammen. Das Geschäft in der Kormke öffnet im Moment noch seine Türen. Ab Freitagmittag aber nur noch mit eingeschränktem Angebot. Lebensmittel und Brennstoffe wie zum Beispiel Holzpellets werden weiter verkauft. „Und auch unsere Landwirte versorgen wir weiter“, sagt Hagen. Mit Tierfutter und Düngemitteln. Nicht mehr zu haben sind seit gestern im Raiffeisen-Markt klassische Baumarktartikel, aber auch Blumen oder Arbeitsschutzbedarf. Entsprechende Regale im Geschäft wurden am Freitag mit Flatterband abgesperrt.

In den vergangenen Tagen hatte es hier noch eine spürbare Umsatzsteigerung gegeben, das Wort Hamsterkäufe kann man dabei durchaus in den Mund nehmen. „Wir haben ja auch Toilettenpapier“, sagt Heinrich Hagen, das Grinsen meint man durchs Telefon sehen zu können. Ebenso gingen aber auch Holzpellets zum Heizen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Nun stellt man sich auch hier auf schwierige Zeiten.

„Extreme Einbußen“ erwartet Heinrich Hagen für die kommenden Zeit voller massiver Einschränkungen, von denen noch niemand wirklich sagen kann, wie lange sie dauern werden. Natürlich ist dann auch der Personalbedarf im Laden nicht mehr so groß.

Weitere Entwicklung ungewiss

Wie es in der kommenden Wochen weitergehen wird, das weiß am Freitagnachmittag im WP-Gespräch auch Stefan Brinkschulte noch nicht genau. Wird es Anordnungen zur Schließung auch für seinen Gartentechnikbetrieb in Beckum geben? Oder entscheidet er sich ganz von sich aus dafür? Spätestens am Wochenbeginn fällt die Entscheidung.

In den letzten Tagen jedenfalls hatte Brinkschulte gut zu tun. „Die Menschen haben ja sehr viel Zeit demnächst“, sagt er. Und können dann zum Beispiel den Garten rechtzeitig zum Frühlingsanfang auf Vordermann bringen. So machte Stefan Brinkschulte in den letzten Tagen bei zahlreichen Rasenmähern und -traktoren die Inspektion und notwendige Reparaturen. Am heutigen Samstag sollen dann die letzten Geräte zu ihren Besitzern zurück.

Schon am Freitag war er viel unterwegs. Ein Lieferservice gehört bei ihm in diesen Zeiten dazu, wenn auch natürlich ohne die persönliche Nähe zu den Kunden. „Es wird also demnächst laut in vielen Gärten“, lacht Brinkschulte. Seit Mitte der Woche aber kam praktisch kein neuer Auftrag mehr rein.