Volkringhausen/Moheda (Schweden). Seit Jahresbeginn lebt die Volkringhausener Autorin Uta Baumeister in Schweden. Was sie an ihrer neuen Heimat liebt, warum sie Heimweh hat.
Die heimische Autorin Uta Baumeister lebt seit Jahresbeginn in Schweden. Seither hat sich einiges in ihrem Leben verändert.
Wie läuft es mit den Behörden?
Ich hatte von Auswanderern gehört, dass man bei Anträgen lange warten muss. Das war bei mir bisher glücklicherweise nicht der Fall. Ich habe die Samordningsnummer beantragt, die man als Ausländer zum Arbeiten benötigt, um Steuer zahlen zu können. Diese Nummer hatte ich ab Beantragung innerhalb von zehn Tagen.
Wie reagieren die Schweden auf Deinen Akzent?
Der deutsch-schwedische Akzent klingt sehr hart. Schwedisch ist eine sehr melodische Sprache. Dennoch werde ich gut verstanden. Missverständnisse hat es bisher nicht gegeben.
Ich nehme an, dass Schweden in der Regel besser Englisch können als wir. Aber wie viele Leute verstehen oder sprechen Deutsch?
Mit Englisch kommt man hier sehr gut weiter. Das liegt nicht nur am Schulunterricht, sondern auch daran, dass Fernsehfilme in Schweden nicht synchronisiert werden, sondern mit schwedischen Untertiteln laufen. Deutsch wird eher selten gesprochen. Mein Nachbar spricht gerne Deutsch. Das sind lustige Gespräche, denn er spricht Deutsch mit mir, ich antworte Schwedisch.
Hast Du inzwischen Deinen Plan in die Tat umsetzen können, einen Teilzeit-Job anzutreten?
Ich habe Bewerbungen geschrieben und tatsächlich schon Vorstellungsgespräche gehabt. Davor war ich ziemlich aufgeregt und habe mich gefragt, ob ich das Gespräch in einer fremden Sprache schaffe. Was soll ich sagen? Ich habe es geschafft! Eine Rückmeldung habe ich bereits, allerdings könnte ich frühestens im Sommer starten. Darum habe ich in dieser Woche weitere Bewerbungen geschrieben. Vielleicht klappt es schon früher mit einer Arbeitsstelle. Ansonsten arbeite ich momentan jeden Tag sechs bis acht Stunden an meinem neuen Roman. Ebenfalls habe ich den dritten Band des Kinderbuchs „Bodo – Das Balver Mammut“ geschrieben, der im Juli erscheint.
Warum hast Du das Cover Deines Buches verändert?
Ich habe für den Roman „So weit der Himmel dich trägt“ gute Kritiken erhalten, was den Inhalt betrifft. Allerdings gab es auch einige Leserstimmen, die das Cover zu dunkel gestaltet fanden. Darum habe ich es von einer Grafikerin ändern lassen. Der Roman ist nun in der zweiten Auflage erschienen. Als ich jedoch das neue Cover veröffentlicht habe, stiegen die Verkaufszahlen etwas. Sowohl das gedruckte Buch als auch das E-Book verkauften sich besonders über den Thalia-Online-Shop gut.
Hast Du manchmal Heimweh?
Natürlich habe ich Heimweh, besonders nach meinen Kindern, meinem Partner und meinen Eltern. Der tägliche Kontakt per Videoanruf mindert das etwas. Dennoch liebe ich die Ruhe hier in Schweden, durch die ich ungestört schreiben kann.