Balve.

Die Cordes-Krippe wird der stille Star des Weihnachtsmarktes. Gerry Hesse, Alfons Blumenkamp und Herbert Sonnabend haben sie schön gemacht.

Die Krippe von Carl Cordes holt das Christkind nach Balve. In seiner Version kommt es innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern zur Welt. Cordes’ stille Botschaft: Die biblische Botschaft betrifft Balve ganz direkt. Ähnlich sehen es sonst nur Krippenbauer in Süditalien. Cordes starb im Jahr 2003. Seither setzte die Krippe buchstäblich Staub an, bröselte und bröckelte. Das konnten und wollten die leidenschaftlichen Bastler Gerry Hesse, Alfons Blumenkamp und Herbert Sonnabend nicht länger ansehen. Sie legten in der einstigen Winterschule im Herbst donnerstags Hand an. Mit Erfolg: Die Cordes-Krippe dürfte am Wochenende der heimliche Star des Weihnachtsmarktes auf dem Drostenplatz werden.

Kleine Kunstwerke im Keller

Vor Tagen schon zeigte Gerry Hesse der WESTFALENPOST die kleinen Kunstwerke in einem Kellerraum der ehemaligen Winterschule. Nach Leim roch es, nach Kleber und nach Lack. In ebenso mühe- wie liebevoller Handarbeit restaurierte das Trio Fachwerk und Schindel mittelalterlicher Gebäude, reparierte Tore und Mauern, verwandelte Moos in Rasen und ließ Bäume auf großformatigen Holzplatten sprießen, wie es sonst nur im Modellbahnbau üblich ist.„Das Projekt hat viel Zeit in Anspruch genommen“, sagte Gerry Hesse stolz. Er beklebte die Rückwände von Häusern mit kleinen Steinen. Besonders stolz war er darauf, Felsgestein aus Styrorpor geschaffen zu haben. Auch Alfons Blumenkamp sprach von einer „Mordsarbeit“. Er muss es wissen. Bei den Eisenbahnfreunden Hönnetal bewies er bereits mehr als einmal, dass er einen langen Atem für großartige Miniwelten hat. Herbert Sonnabend setzte mit sicherer Hand Farbtupfer dahin, wo es nötig war.

Runkelkaiser gilt als gewiefter Bastler

Gerry Hesse gilt als gewiefter Bastler. Beim St. Martinszug in Balve zog er mit einer selbst gefertigten Runkellaterne durch die Stadt – immerhin ist er der Runkelkaiser der Balver Schützen. Und beim Weihnachtsmarkt in Eisborn, Mitte November, präsentierte er Krippen nach eigenen Entwürfen.

Kein Wunder, dass er sich besonders freut, wenn am Samstag, 7. Dezember, und Sonntag, 8. Dezember, die Cordes-Krippe bestaunt wird.