Balve. Der massenhafte Reifen-Klau in Balve beschert Autohaus Levermann eine Menge Papierkrieg. Welche Folgen hat der Einbruch für die Kunden?
Reifen-Klau im Autohaus Levermann an der Hönnetalstraße – und das zu Beginn der glatten Jahreszeit: Das weckte bei manchem Kunden böse Ängste. Am Ende aber hatten Gerhard Levermann und Kunden des gleichnamigen Balver Autohauses Glück im Unglück. Was war passiert?
Die Beute
Bisher unbekannte Einbrecher haben am Wochenende 47 Kompletträder-Sets aus zwei Containern hinter dem Gebäude erbeutet: insgesamt rund 200 Reifen. Dabei handelte es sich aber, wie der Senior-Chef der WESTFALENPOST auf Anfrage sagte, fast ausschließlich um Sommerreifen.
„Mein Sohn und ich haben am Sonntagmittag gesehen, dass das Gitter aufgebrochen war“, sagte Gerhard Levermann. Der Sachschaden an Tor und Containern hielt sich in Grenzen. „Das war gar nicht so wild“, bilanzierte Gerhard Levermann.
Die Schadensabwicklung
Kunden entsteht kein Schaden. „Die Räder werden von der Versicherung ersetzt. Die Kunden werden entsprechend informiert. Wir haben alles, was Reifen und Felgen angeht, protokolliert“, erklärte Gerhard Levermann.
Ersatzware wird jetzt beschafft. „Unter der Beute war nur ein Satz Winterreifen – den haben wir schon bestellt“, erklärte Gerhard Levermann, „sonst haben wir keine Eile: Sonst waren es nur Sommerreifen.“
Gerhard Levermann und seine Mannschaft haben dennoch alle Hände voll zu tun. Immerhin fehlen rund 200 Reifen. „Wir haben die Maße von jedem einzelnen Reifen und von jeder einzelnen Felge heraussuchen. Bei den Reifen kommen noch Profil und Profiltiefe dazu.“
Der Volkswagen-Experte vermutet, dass Reifen und Felgen innerhalb der nächsten „zwei, drei Wochen“ geliefert werden.
Die mutmaßlichen Täter
Der Auto-Profi vermutet, dass es sich bei den Einbrechern um Profis handelt. „Wegen der großen Menge müssen die mit einem Lkw gekommen sein. Außerdem sind die Container speziell gesichert – mit speziellen Schlössern und speziellen Schließmechanismen, Das ist eine Auflage der Versicherung. Aber bei den Einbrechern ging das alles wohl sehr schnell. Sie wussten, worauf sie sich eingelassen haben“, meint Gerhard Levermann.
Der Hintergrund
Einen Komplettrad-Klau musste sein Autohaus vor einigen Jahren schon einmal hinnehmen. Auch Mitbewerber im Hönnetal habe es schon getroffen, sagte der Autohaus-Besitzer.
Polizei-Sprecher Christof Hüls bestätigt im Gespräch mit der WESTFALENPOST, es handele sich bisher um einige, wenige Einzelfälle. Eine schwarze Serie gezielter Einbrüche bei heimischen Autohäusern kann er nicht erkennen.
Was beim Aufbruch der Levermann-Container überrascht, ist die große Menge gestohlener Kompletträder. Zum Vergleich: Ende Oktober vermeldete die Kreispolizei einen ähnlichen Fall im Wiesental in Lüdenscheid. Dort stahlen Unbekannte in einer vierstündigen Nachtschicht vier Sätze Kompletträder von Fahrzeugen eines Skoda-Autohauses. In Balve waren es fast 47 Rädersätze.
Die Konsequenzen
Zurück nach Balve an die Hönnetalstraße. Dunkle Jahreszeit hin, Einbrecher-Saison her: Gerhard Levermann will nach dem Fall vom Wochenende keineswegs zur Tagesordnung übergehen: „Wir werden Veränderungen vornehmen. Das steht fest. Was genau, müssen wir sehen.“