Das Kolpingforum Balve gibt eine Antwort auf den Anschlag in Halle. Am 4. November setzt sich Professor Heil mit Antisemitismus auseinander.
„Antisemitismus – Gegenwart und Wurzeln“ heißt das Thema des Kolpingforums am 4. November, 19.30 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus an der Hönnestraße. Eigentlich war die Veranstaltung im Vorfeld des Jahrestages der Reichspogromnacht von 1938 geplant. Inzwischen erhält der Vortrag von Professor Johannes Heil von der Hochschule für jüdische Studien ungewollte Aktualität. Mit Organisator Engelbert Falke sprach Jürgen Overkott.
1 Was haben Sie gedacht, als Sie die Bilder von dem Angriff auf die Synagoge in Halle und dem zweifachen Mord gesehen haben?
Ich war erschüttert! Und ich dachte, gut, dass wir mit unserer Veranstaltung ein Gegengewicht zum Antisemitismus setzen.
2 Sind Sie nach dem Anschlag vermehrt auf die Veranstaltung angesprochen worden?
Klar! Einigen ist klar geworden, was da passiert ist. Ich hätte mir gewünscht, es hätte diesen Anlass nie gegeben.
3 Was erwartet die Besucher des Vortrages?
Ich denke, dass der Professor auf die Ereignisse in Halle eingehen wird und sie in einen Zusammenhang mit dem Antisemitismus in unserer Gesellschaft stellen wird – und vor allem mit dem latenten Antisemitismus, der in unserem Volk vorhanden ist. Professor Heil hat die Chance, genau das endlich mal kritisch zu beleuchten. Nehmen wir mal die Organisation BDS, die aufruft, keine Waren aus Israel mehr zu kaufen. Das ist doch Antisemitismus pur. Wir haben ja an dem Abend auch die Möglichkeit, mit Professor Heil zu diskutieren. Aber mir ist schon wichtig, dass wir nicht den Eindruck erwecken, dass wir uns auf einen Zug setzen. Unterm Strich sage ich aber: Wir müssen endlich über Antisemitismus reden. Wir können diese Entwicklung nicht tot schweigen.
Für die Veranstaltungen des Kolpingforums in Balve sind keine Anmeldungen erforderlich. Besucher des Vortrages können spontan kommen. Der Eintritt ist frei.