Balve. Wilhelm Rademacher hat seit 2010 viele Projekte möglich gemacht - mit Fördergeld von seinem Arbeitgeber Innogy. Zum Jahresende macht er Schluss.
Sein letztes Projekt steht. Im September startet der Musikverein „Amicitia“ Garbeck die Renovierung seines Proberaums. Für Wilhelm Rademacher vom Energie-Unternehmen Innogy ist es Projekt Nummer 27. Im Auftrag seines Arbeitgebers fördert der 62-Jährige Projekt in der Region. Seit fast zehn Jahren macht der Ur-Balver das. Am Jahresende ist Schluss.
Wir treffen ihn, als er gerade von der Arbeit zurückkommt. Wilhelm Rademacher gehört zu den Gelbwesten von Innogy. Er sorgt, als Kombi-Monteur für Gas und Strom, für die Sicherheit des regionalen Versorgungsnetzes.
In seiner Freizeit fördert Wilhelm Rademacher Vorhaben mit öffentlicher Bedeutung. Projekte für junge Leute haben besonders gute Chancen: „Das wird“, weiß Wilhelm Rademacher, „in Essen fast immer durchgewunken.“ In Essen sitzt die Innogy-Zentrale. Das Tochterunternehmen Westnetz ist im Sauerland unterwegs.
Zwischen Hönne und Lenne nennen ihn die Menschen den „Patenonkel“. Wenn er kommt, bringt er in der Regel etwas mit.
„Bei der Innogy geht das so“, erläutert Wilhelm Rademacher, „es gibt einen Projektantrag, in dem drin steht, was gemacht werden soll – und wer es macht.“ Das ist für die Innogy wichtig. Das Unternehmen zahlt nämlich nur fürs Material. In der Regel übernimmt Innogy 2000 Euro. Muskelkapital müssen die geförderten Einrichtungen selbst einbringen.
An sein erstes Projekt kann sich Wilhelm Rademacher noch gut erinnern. Damals ging es um die Netzwerkverkabelung der Elektronischen Schießanlagen der Schießsportgruppe Balve. Das war im Juni 2010. Die Schützen erhielten 2000 Euro.
Geld für Klassenräume
Mehr als ein Jahr später folgte die Realschule Balve. Die Klassenräume erhielten eine Netzwerkverkabelung. „Die Stadt“, erinnert sich Wilhelm Rademacher, „hatte damals kein Geld.“ Die Kommunen litten damals an den Folgen der weltweiten Bankenkrise. Innogy indes hatte Geld über.
Das sprach sich herum. Wilhelm Rademacher konnte sich vor Anfragen kaum retten. Selbst Freizeit ging für die gute Sache drauf. Dennoch betont Wilhelm Rademacher: „Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht.“
In der Regel förderte die Innogy zwei, drei Projekte pro Jahr. In diesem Jahr allerdings gibt der Energie-Riese noch einmal richtig Gas. Die Eisenbahnfreunde Hönnetal erhielten eine Zuwendung, die Sokola.de, Fördervereine von Schulen, Kindergärten und, in Kürze, der Musikverein Amicitia. „Unterm Strich habe ich mehr als 50.000 Euro ausgeschüttet“, bilanziert Wilhelm Rademacher. Einige Einrichtung waren so clever, dass sie mehrfach bedacht wurden – allen voran die Eisenbahnfreunde Hönnetal. Sie waren mit gleich vier Projekten erfolgreich.