Klimaschutz und Fleischproduktion werden in der politischen Debatte miteinander verknüpft. Was sagt ein heimischer Landwirt dazu?

Fleischproduktion und Klimawandel werden immer häufiger miteinander verknüpft.

1 In der politischen Debatte spielen Forderungen nach mehr Tierwohl eine immer größere Rolle. Wie kann das erreicht werden?

Mehr Tierwohl kann erreicht werden über einen höheren Preis fürs Fleisch. Wenn der Verbraucher bereit ist, mehr zu zahlen, sind wir bereit, das zu machen.

2 Ein Teil der Öffentlichkeit will den Fleischverzehr senken – und denkt dabei an eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent. Was meinen Sie?

Schweinefraß war gestern. Alfred und Christopher Reinken wollen Futter in Top-Qualität.
Schweinefraß war gestern. Alfred und Christopher Reinken wollen Futter in Top-Qualität. © WP | Jürgen Overkott

Auch das entscheidet der Verbraucher. Eine höhere Mehrwertsteuer verteuert den Kilo-Preis. Der Verbraucher kann ja heute schon entscheidet. Es gibt vier Kennzeichnungen, die Auskunft über mehr oder weniger Tierwohl geben, bis hin zur Bio-Qualität. Schon jetzt kann der Verbraucher entscheiden, welche Qualität er möchte und was er dafür bezahlen möchte.

3 Ein dritter Punkt in der Fleisch-Debatte ist die Behauptung, weniger Zuchttiere seien ein Betrag für mehr Klimaschutz. Wie sehen Sie das?

Bei Klima-Belastungen gibt es viele Faktoren. Ob man das nur an der Landwirtschaft festmachen kann, weiß ich nicht. Industrie und Privatleute tragen durch Produktion, Heizen, Autofahren und Fliegen auch zur Erderwärmung bei. Man muss an die Sache mit Augenmaß herangehen. Wir müssen beispielsweise auch daran denken, dass die wachsende Erdbevölkerung ernährt werden muss. Aber: Auch die Landwirtschaft muss sich ändern. Das hat die Landwirtschaft immer gemacht. Sie sucht nach dem richtigen Weg und den richtigen Schritten.