Klusenstein. Die Bronzetafel am Klusenstein erstrahlt bald wieder in neuem Glanz. Sie erinnert an die Rettung des Hönnetals vor 100 Jahren. Wer hat’s gemacht?
Der Naturhistorische Verein Hönnetal (NHV) hat am Mittwochmorgen damit begonnen, die Tafel zum Gedenken an die Rettung des Hönnetals vor 100 Jahren zu erneuern. Am Donnerstag soll die Aktion an der B 515 im Bereich Klusenstein beendet werden.
Rückblende. Diese massive Bronzetafel wurde in den Jahren nach 1920 in den Felsen bei Klusenstein angebracht, um an die erfolgreiche „Schutzaktion zur Erhaltung der Schönheit des Hönnetals“ zu erinnern. Damals wurde verhindert, dass das vielfach besungene und gemalte Hönnetal mit seinen berühmten Felsformationen und Höhlen dem Kalkabbau vollständig zum Opfer fiel. Zunächst standen sich Industrie und Bürger gegenüber. Die Schutzaktion vor 100 Jahren war aber schließlich erfolgreich, weil die beteiligten Gruppen zusammenfanden. Die Hönnetaler spendeten trotz der Not nach dem Ersten Weltkrieg großzügig, um die Felspartien des Hönnetals durch Ankauf zu retten. Ein Mittel der Finanzierung war eine Lotterie. „Selbst die Betreiber des Gesteinsabbaus, die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke, engagierten sich mit hohen finanziellen Beiträgen“, hieß es beim NHV.
Zwischenzeitlich hat die Gedenktafel beinahe im Wortsinn Moos angesetzt. Die Inschrift war kaum noch zu erkennen. Der NHV legt Wert auf die Feststellung, dass die Restaurierung der Bronzetafel mit langem Vorlauf geplant worden sei.
Der NHV griff dabei auf Fachleute zurück: Metallkunst-Handwerker Stephan Donker aus Beckum und Christian Gördes aus Sundern.
Die beiden Experten befreiten die massive Bronzetafel zuerst in mühevoller Schleifarbeit von ihrer Patina. Anschließend begannen sie, die Tafel in Matt-Schwarz einzufärben. Damit nicht genug: Die Schrift wurde schließlich in Handarbeit durch erneutes Schleifen hervorgehoben. Dabei soll die Inschrift im Gegensatz zur dunkel Tafel hell erscheinen. Am Anschluss daran wurde die Tafel aufwendig mit Drei-Schichten Schutzlack lackiert, um sie – wie der NHV hofft – für die nächsten 100 Jahre fit zu machen.
Dr. Uwe Bathe aus Beckum hatte dem Verein die beiden Handwerker empfohlen.
„Heimatscheck“ finanziert Aktion
Finanziert wurde das Vorhaben durch einen „Heimatscheck“ in Höhe von 2000 Euro. Der Betrag wurde dem Verein im Rahmen des Förderprogramms „Heimat.Zukunft.NRW – Wir fördern, was Menschen verbindet“ zur Verfügung gestellt.
Der Verein setzt sich für den Schutz und Erhalt des Tales ein. Der NHV wünscht sich, dass die B 515 mittelfristig neu verlegt wird. Dafür soll im Tal ein Radweg entsteht, um die romantische Kulisse aus steil aufragenden Kalk-Wänden und grünem Bewuchs auch für nachfolgende Generationen zu erhalten. NHV-Geschäftsführer Adalbert Allhoff-Cramer: „In unseren Vereinszielen geht es um viele Fragen, die die weitere Entwicklung im Hönnetal betreffen, nicht aber um die zukünftige Nutzung der Kalkvorkommen im Hönnetal außerhalb der geschützten Bereiche.“