Balve.
Katharina Hohmann und der Drostenkeller, das passt. Sagt die junge Küchenmeisterin. Mit klassischer deutscher Küche, modern und vielfältig aufgepeppt. Ende Mai hat sie den Pachtvertrag mit Matthias Camminady unterschrieben. Nun laufen die Planungen zur Eröffnung des Restaurants, möglichst Anfang Oktober. Jetzt kann die 34-Jährige, die in Menden-Oesbern wohnt, so richtig durchstarten.
Ende Juli hatte sie ihren letzten Arbeitstag im alten Job. Hohmann leitete bis zuletzt die Gastronomie auf Hof Drepper in Iserlohn-Sümmern. Nun gilt die ganze Kraft dem Drostenkeller in Balve. Dort, in den altehrwürdigen Räumen, hat sie sich mit der WP zum Gespräch getroffen.
Geschichte von Stadt und Gebäude
„Das ist doch wirklich sehr schön“, sagt Hohmann beim Blick durch die verschiedenen Räume. Die Malereien an der Wand erzählen die Geschichte der Hönnestadt und des Gebäudes.
Es passt auch zu ihrer kulinarischen Idee, erzählt sie weiter. Traditionelle Gerichte, aber im modernen Gewand, das will sie anbieten. Optisch soll die Wandgestaltung deshalb auch im Mittelpunkt bleiben. Kein Schnickschnack, der ablenkt.
Begonnen hat Katharina Hohmann ihre Laufbahn mit einer Kochausbildung im Sauerländer Hof in Eslohe-Wenholthausen. Es folgten Stationen in Menden, Iserlohn, Sundern, schließlich wurde sie Küchenmeisterin. Dann folgten drei Jahre in Karlsruhe bis zur Rückkehr ins Sauerland.
Wer seinen Beruf liebt, der lässt sich auch im Urlaub kulinarisch inspirieren. „Aber selber bin ich doch in der deutschen Küchen hängen geblieben.“ Ob nun in der Heimat, im sonnigen Süden (Wärme mag sie lieber als Kälte) oder anderswo auf der Welt: „Ich finde es einfach schön, über Märkte zu gehen.“ Und sich von den frischen, regionalen, saisonalen Produkten kreativ anregen zu lassen.
„Auch in Deutschland entwickeln sich die Märkte sehr gut, finde ich.“ Das Bewusstsein für diese Form der Ernährung steht bei vielen Menschen wieder höher im Kurs. Ihr Plan für die neue berufliche Heimat Balve: auf regionale Erzeuger zugehen, auf Hofläden, Landwirte. Deren Produkte sollen im Drostenkeller auf den Tisch. „Ich möchte zum Beispiel Bauernhöfe finden, wo die Schweine auf Stroh stehen. Denn das merkt man auch am Geschmack.“
Klassische deutsche Küche, modern und variantenreich. Den guten alten Grünkohl zur Winterzeit muss es nicht nur mit Kasseler und Mettwurst geben. Vanille- oder Chiliaromen passen dazu genauso gut. Oder als Salat serviert. Ein Rosenkohl-Auflauf mit allerlei weiterem Gemüse kann nicht nur Vegetarier erfreuen. Frisch und (fast alles, bis auf Pommes oder Kroketten) selbstgemacht, auch Nudeln oder Spätzle. Und Saucen, die auch einige Stunden auf dem Herd köcheln dürfen. So sprudeln noch einige Ideen mehr aus der Köchin heraus.
Deshalb soll die Karte auch alle paar Monate wechseln, immer der Jahreszeit und den aktuellen Produkten angepasst. Ein Tagesgericht kann es nach Kreativität und Verfügbarkeit geben. Zunächst plant sie für die Wochentage eine Öffnung am Abend, und sonntags auf jeden Fall auch ein Mittagsgeschäft ein. Erweitert werden kann bei Bedarf ja immer noch. „Ich freue mich echt wie eine Schneekönigin, hier nun bald in der Küche stehen zu können“, strahlt Katharina Hohmann.
Gerne Gastgeberin
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist wohl überlegt. „Ich möchte jetzt gerne die Gastgeberin sein.“ Hin und wieder aus ihrem Küchenreich auch zu den Gästen herauskommen und fragen, wie es gemundet hat. 60 bis 70 Plätze wird es geben. Die Küche im Gebäude nutzt noch ein Caterer. Sie wird umgebaut und – wenn das reibungslos klappt – könnte der neue Drostenkeller Anfang Oktober eröffnen. In der Hoffnung, dass er dann von den Balvern und natürlich auch auswärtigen Besuchern angenommen wird.