Balve. Balves Innenstadt soll mittelfristig erneuert werden. Die Weichen sind gestellt. Haus Mines ist einer der Bausteine. Was soll dort passieren?
Haus Mines am zentralen Balver Drostenplatz beherbergt künftig das Standesamt. Das Trauzimmer wird als multifunktionaler Raum eingerichtet. Dann kann er von Vereinen wie Heimwacht oder Campus-Förderverein für Veranstaltungen genutzt werden. Zudem sollen zwei Büros im Obergeschoss untergebracht werden. Das sagte Bürgermeister Hubertus Mühling am Dienstag bei einem Ortstermin.
Die Stadt Balve hat das denkmalgeschützte Gebäude von 1830 zu „99,9 Prozent gekauft“. Die Förderzusage für den Umbau der Immobilie liegt inzwischen vor (WP berichtete). Der Bescheid steht noch aus. Die Stadt Balve hat laut Mühling inzwischen Betretungsrecht. Der Rat stellt Geld für den Haus-Erwerb zur Verfügung. „Das ist durchfinanziert“, so Mühling, „Balve wird in den schwarzen Zahlen bleiben.“ Der Gesamtbetrag beträgt 600.000 Euro. Das Land steuert 70 Prozent bei.
Bereits nach den Sommerferien will die Stadt das Haus entrümpeln. Zudem soll es noch in diesem Jahr ein neues Dach erhalten. Haus Mines wird kernsaniert. Das ist wegen niedriger Decken nötig. Obendrein gibt es feuchte Stellen.
Das Gebäude befindet sich in Balves bester Lage. Es ist seit 1984 denkmalgeschützt. Das Haus ist städtebaulich interessant. Dessen Bauherren reagierten auf den Stadtbrand von 1789 (WP berichtete). Neu war ein gemauertes Erdgeschoss. Der Fachwerkbau wurde aufgeständert. Der Umbau ist mit dem zuständigen Landschaftsverband Westfalen-Lippe abgestimmt.
Fertigstellung bis Weihnachten 2020
Der Kauf von Haus Mines ist Teil der Innenstadt-Erneuerung. Sie wurde bereits 2015 angeschoben – laut Mühling zu einem Zeitpunkt, als das Land mit 70 Prozent Förderung höhere Zuschüsse als heute gewährte.
Die Bauarbeiten sollen laut Mühling mit dem Ende des Heimatjahres Balve abgeschlossen sein: Weihnachten 2020. Bereits im September kommenden Jahres soll es ein Baustellenfest geben, ähnlich wie beim Integrationszentrum Beckum.
Die Stadt peilt im Rahmen der Innenstadt-Erneuerung auch eine Neugestaltung des Drostenplatzes an. Er soll weiter belebt werden. Mühling hofft, dass der neue Netto-Markt die Erwartungen von Politik und Verwaltung, aber auch der Bürger erfüllt. Mühling räumte ein, die Stadt habe auch Interesse am Drostenhaus gehabt. Letztlich habe der Markt den Verkauf von Balves guter Stube geregelt. Mühling sieht das Gebäude beim neuen Eigentümer Matthias Camminady „in guten Händen“. Den Umbau des Drostenplatz sieht der Bürgermeister als schwieriges Vorhaben an. Es gebe viele Eigentümer mit unterschiedlichen Interessen.