Balve. Charly Grote ist nicht nur ein begnadeter Netzwerker – er verstand bereits etwas von Marketing, als es den Begriff im Sauerland noch nicht gab.

Charly Grote hat schon früh begriffen, was Marketing heißt. Und das weiß er auch. „Ich habe Charly zur Marke gemacht, und die Goldbäckerei“, sagt er. Mehr noch: Seine Mitarbeiter sind seit langem an geranienroten Polos erkennbar.

Der junge Bäckermeister hatte in Attendorn seine Leidenschaft für Vielfalt aus dem Ofen mitgebracht. „Ich habe“, erzählt Charly Grote stolz, „mit meinen Läden ein bisschen Stadt-Atmosphäre nach Balve gebracht.“ Mancher Kunde, beteuert der Goldbäcker, traute angesichts der großen Zahl an Brötchensorten keinen Augen kaum und wähnte sich in einer Großstadt-Bäckerei. Charly Grote knüpfte als 18-jähriger Jung-Unternehmer genau da an, wo er in der Ausbildung in Attendorn aufgehört hatte.

Hagebaumarkt war Zufallstreffer

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Charly über Charly: „Ich gucke immer nach vorne, nicht nach links, nicht nach rechts und schon gar nicht in den Rückspiegel.“ Der Lan-genholthausener geht dabei Risiken ein – „immer im überschaubaren Bereich“. Zum Erfolg gehört aber auch ein Quentchen Glück. Als Paradebeispiel führt er den Standort Hagebaumarkt in Neuenrade an. Er sei gar nicht erste Wahl gewesen. Kayser sei zuerst gefragt worden, habe aber abgewunken. „Jetzt ist der Hagebaumarkt unser Premium-Standort.“

Zum Marketing gehören auch Sonderaktionen – wie zur Schützenfest-Saison. Verkaufsleiter Elmar Kleine-Linsmann hat ein Brot mit Schützenkrone entworfen. Zudem gibt’s Berliner mit modischer Fanta-Korn-Füllung. „Die Basis“, verrät der Chef, „ist natürlich Pudding.“