Mellen. Ein hochmodernes neues Gerätehaus für die Kameraden der Feuerwehr in Mellen: Der Bau wurde nun im Golddorf eingeweiht.
Bauzeit und Kosten im vertretbaren Rahmen, und dafür ein hochmodernes neues Gerätehaus für die Kameraden der Feuerwehr in Mellen. Am Samstagvormittag fand im Golddorf die feierliche Einweihung statt.
Die Aufgabe des letzten Redners mag sowieso schon undankbar sein, ist vermeintlich doch schon alles gesagt, nur eben noch nicht von jedem. Also sagte ein ehrlich und tief bewegter Eugen Schulte, Löschgruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Mellen, einfach nur: „Mir fehlen die Worte.“ Und lud danach alle ein, dieses große Ereignis für das gesamte Dorf nun noch tüchtig zu feiern. Was von den zahlreichen Gästen für weitere Stunden auch gerne angenommen wurde.
Verzögerungen bis Fertigstellung
Am Wochenende konnte also das neue Feuerwehrgerätehaus in Mellen, gelegen direkt an der Balver Straße, eingeweiht werden. Als erstes im Stadtgebiet aus einer Reihe weiterer Projekte (siehe Infobox) steht nun hier der nagelneue und allen aktuellen Sicherheits-, Hygiene- und Arbeitsschutzbestimmunen entsprechende Bau, wie Bürgermeister Hubertus Mühling betonte. Der aber auch die Verzögerungen bis zur Fertigstellung nicht verschwieg.
Laut ersten Plänen hätte die Fertigstellung schon Ende 2018 erfolgen sollen. Mühling: „Bei der aktuellen Auslastung der Baufirmen finde ich die Verzögerung in diesem Rahmen noch vertretbar. Außerdem konnte ohne Zeitdruck gearbeitet werden, da das alte Gerätehaus ja immer noch nutzbar ist.“
Großer Unterschied zum Altbau
Wie groß der Unterschied zu angesprochenem Altbau an der Sorpestraße ist, machte hingegen Frank Busche, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Balve, deutlich: „Dieses Gerätehaus ist ja wirklich sehr eng und man kann auch von Glück sprechen, dass deswegen dort nie etwas passiert ist. Im neuen Gerätehaus ist alleine der Schulungsraum für die Kameraden schon größer als die gesamte Grundfläche des alten Gebäudes.“ Busche war es auch, der den Neubau federnführend in der Hand hatte. Ihm dankte Hubertus Mühling ganz besonders, vor allem da Busche, so Balves Bürgermeister, während der Planungs- und Bauzeit als Bauleiter, Schreiner, Controller und noch einiges mehr fungiert habe.
Noch nicht alle Rechnungen eingegangen
Zu den Kosten sagte Mühling: Noch seien nicht alle Schlussrechnungen eingegangen, aber die im städtischen Haushalt eingeplanten 700.000 Euro sollten ungefähr hinkommen. Duschen und WC-Anlage, Umkleideräume, Garage für das Löschfahrzeug, Küche, Schulungsraum, all das können die Mellener Feuerwehrleute nun in Beschlag nehmen und für ihren wichtigen Dienst nutzen. Aber auch mal für verdiente gemütliche Stunden, wie die Gratulanten betonten.
Außenanlagen fehlen noch
Was noch fehlt, sind die Außenanlagen. Auch darauf ging Hubertus Mühling ein. Nächster Punkt der To-do-Liste sind nach seiner Aussage am Samstag nun die Parkflächen. Außerdem werden am direkt neben dem neuen Gerätehaus gelegenen Dorfteich Sitzgelegenheiten geschaffen, die an der Stelle des Neubaus wegfallen mussten. Auch Wohnmobilstellplätze sollen geschaffen werden. Balves Bürgermeister zeigte sich optimistisch, dass der dazu nötige Pachtvertrag mit dem Grundstücksbesitzer bald unterschrieben werden kann und danach zügig die Arbeiten beginnen.
Die Schar der Gratulanten eröffnet Ortsvorsteher Marco Voge. Von ihm gab es als Geschenk ein metallenes Schild mit dem Logo des Golddorfes. Die evangelische Pfarrerin bracht die Worte des Dietrich Bonhoeffer-Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ mit, ebenso wie mehrere Schutzengel. „Immer wenn ich die Feuerwehr durch die Stadt fahren höre denke ich: Guter Gott, fahre du mit!“, sagte die Seelsorgerin. Der katholische Geistliche Tobias Kiene segnete im Anschluss alle Räume.
Musikalische Grüße
Zahlreich vertreten waren auch Feuerwehrleute aus anderen Löschgruppen der Stadt wie auch die benachbarten Kameraden aus Langscheid.
Musikalische Grüße brachten der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Langenholthausen, der Gemischte Chor Melodie Mellen sowie der MGV des Dorfes.
>> GERÄTEHÄUSER IN SANSSOUCI UND GARBECK
Hubertus Mühling hatte auch auf die gestiegenen Anforderungen beim Bau solcher Feuerwehrgerätehäuser geblickt: Die letzte Modernisierung eines solchen Gebäudes, 2006 in der Balver Innenstadt, war noch in großer Eigenleistung (6500 Stunden) der dortigen Feuerwehrleute gestemmt worden. Das sei heute nicht mehr möglich und auch nicht wünschenswert. „Die Feuerwehr soll sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Die Stadt liefert die nötige Hardware.“
Als nächstes stehen im Rahmen der notwendigen Modernisierungsarbeiten bei der Feuerwehr Neubauten der Gerätehäuser in Sanssouci (für die Löschgruppen Beckum und Volkringhausen) sowie Garbeck an.