Langenholthausen/Arnsberg. . Es geht voran auf Charly Grotes Großbaustelle in Langenholthausen. Warum die Goldbäckerei XL so wichtig für Balve ist.
Die Zahlen sind alarmierend. Vor kurzem erst teilte der Zentralverband des Deutschen Handwerks mit, dass bundesweit binnen zehn Jahren jeder dritte Bäckerei dicht gemacht habe. Auch in Südwestfalen müssen Bäcker statistisch gesehen kleinere Brötchen backen. Ende 2017 gab’s noch 175 Betriebe. Nur ein Jahr später, zum 31. Dezember 2018, schrumpfte ihre Zahl auf 167. Zu denjenigen, die gegenhalten, gehört „Goldbäcker“ Charly Grote aus Langenholthausen. Vier Millionen Euro hat er für Um- und Ausbau seines Stammsitzes in die Hand genommen. Im September will er dort die Arbeit aufnehmen.
Die beachtliche Summe von vier Millionen Euro investiert Charly Grote in den Standort Langenholthausen. Die Bauarbeiten sind inzwischen weit vorangeschritten. Sie lassen erkennen, dass die „Goldbäckerei“ Großes vorhat.
Schon jetzt werden in der Bäckerei an der Sunderner Straße pro Tag zwei Tonnen Mehl zu drei Tonnen Teig verarbeitet.
Zu rund 600 Quadratmetern Produktionsfläche kommen in Zukunft 1200 Quadratmeter dazu. Zusätzlich entstehen auf 500 Quadratmetern neue Büro- und Sozialräume.
Auch in die Technik steckt Charly Grote viel Geld. Neue energiesparende Öfen werden im Gebäude Einzug halten, und es wird auf eine neue Anlage für Wärmerückführung gesetzt.
Auch neue Hebe- und Schwenksysteme stehen auf dem Plan. Sie werden aufgestellt, um die Rücken der Mitarbeiter in der Backstube zu entlasten.
Bekenntnis zur Region
„Die alten Öfen sind technisch noch einwandfrei. Aber wir planen langfristig. Wer auf Zukunft und Wachstum setzen möchte, muss investieren. Unsere Arbeitsplätze sind auch in Zukunft sicher, und wir planen in den nächsten zehn Jahren, zusätzlich zu unseren heutigen 240 Mitarbeitern noch bis zu 140 neue Mitarbeiter einzustellen. Ziel ist es, unsere Produktion zu verdoppeln.“
Charly Grote fing Ende der 80er Jahre klein an. „Unsere erste Filiale gab es 1982 in Garbeck und erst 1988 die erste in Balve.“ Inzwischen sind es 16 Verkaufstellen in der Region. Damit sieht sich der heimische Unternehmer „sehr gut aufgestellt“. Es sollen aber nach seinem Willen in den nächsten Jahren noch einige dazukommen.
Auch wenn Charly Grotes Unternehmen weiter wachsen soll – der Chef bleibt bewusst bodenständig. „Langenholthausen bietet uns mit seinem Quellwasser eine Wasserqualität, die für unsere Produkte mit von großer Wichtigkeit ist.Wer denkt, Wasser ist Wasser, irrt sich gewaltig“, verriet der 59-jährige Bäckermeister im WP-Gespräch. Auch sonst bezieht der einst jüngste Bäckermeister Deutschlands (Charly Grote übernahm mit 18 Jahren den Betrieb nach dem Tod seines Vaters) seine Rohstoffe aus der Region. Wurst aus Balve, frische Eier aus dem Hochsauerlandkreis und Mehl aus Soest sind für ihn ein Bekenntnis zur Region – und ein Bekenntnis zu handgemachter Qualität.