Balve. Die Verlängerung des Radweges von der Balver Innenstadt zum Felsendom wird seit Jahren geplant. Nun tut sich endlich wieder etwas.

Radfahrer dürfen demnächst auf freie Fahrt zur Höhle hoffen. In den vergangenen Tagen wurden etliche Bäume entlang der geplanten Trasse gefällt.

Diese Rodungsaktion bedeutet jedoch nicht, dass in den nächsten Tagen auch schon die Bagger anrücken. Einen konkreten Termin für den Baubeginn des nächsten Teilstücks gebe es noch nicht, verlautet es aus dem Balver Rathaus. Das Fällen der Bäume sei zunächst eine vorbereitende Maßnahme. Und die musste unter Zeitdruck erfolgen. Naturschutzbestimmungen lassen derartig große Eingriffe in die Natur nicht ganzjährig zu. Anfang März begann die neue Schutzperiode. „Wenn wir das jetzt nicht gemacht hätten, müssten wir bis zum Herbst mit der Rodung warten“, erklärt Radwege-Sachbearbeiter Markus Höhmann.

Ziel sei es, die Verbindung von der Innenstadt zur Balver Höhle noch in diesem Jahr zu bauen. Die heimischen Radfahrer würde es freuen. Naturschützer sehen die Baumaßnahme jedoch auch durchaus kritisch. Allein auf den Hönnewiesen ließ die Stadt 38 Pappeln sowie drei Fichten fällen. Auf der östlichen Seite der Hönne fiel der Eingriff in die Natur deutlich geringer aus. Dort mussten nur fünf Bäume dem neuen Radweg weichen.

Rodungsarbeiten

Bei diesen Rodungsarbeiten handelt es sich um Sicherheitsmaßnahmen. Denn Bäume können eine große Gefahr für Radfahrer darstellen. Im Sommer 2014 war in Meschede ein Radfahrer auf einem offiziellen Radweg von einem umstürzenden Baum erschlagen worden. Nach diesem tragischen Vorfall und den daraus resultierenden juristischen Auseinandersetzungen sind Behörden noch vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen.

Baumarten nicht standortgerecht

Die jüngst gefällten Pappeln auf den Hönnewiesen hätten allerdings ohnehin nicht mehr viele Jahre dort stehen können, so Markus Höhmann. „Die Bäume waren schlagreif. Sie mussten jetzt weg“, so der Sachbearbeiter. Weil die Pappeln stattliche 38 Meter Höhe erreicht hatten, stellten auch Exemplare, die nicht unmittelbar neben der geplanten Radwegtrasse standen, eine Gefahrenquelle für Radfahrer und Fußgänger dar. Außerdem, so erklärte der Sachbearbeiter, seien sowohl Pappeln als auch Fichten in den Hönnewiesen nahe eines Fließgewässers keine standortgerechten Baumarten.

Der Traum von einem durchgehenden Hönneradweg, der von der Quelle bei Neuenrade bis zur Mündung in die Ruhr bei Fröndenberg befahren werden kann, lebt weiter. Allerdings stellt das enge und teilweise unter Naturschutz stehende Hönnetal zwischen Binolen und Oberrödinghausen die Planer vor gewaltige Schwierigkeiten.