balve. . Gut fünf Jahre nach Aufbau des Campus: Wie gut ist die medizinische Versorgung in Balve? Diskutieren Sie mit bei „WP vor Ort“.
Das Jahr 2012 werden viele Balver nie vergessen. Damals wurde das St.-Marien-Hospital geschlossen. Noch immer sprechen Menschen in der Stadt davon. Noch im selben Jahr wurde allerdings klar, dass das Gebäude weiter genutzt werden würde – und, wichtiger noch, als medizinische Einrichtung genutzt werden würde. Vor kurzem feierte der Gesundheitscampus sein fünfjähriges Bestehen. Wurden mit dem Aufbau alle Probleme der medizinischen Versorgung gelöst? Heilen auf dem Land: Das ist das Thema der nächsten Ausgabe vom Bürger-Forum „WP vor Ort“. Es findet am Donnerstag, 7. März, 18.30 Uhr, im Campus statt. Der Eintritt ist frei.
Gesprächsstoff gibt es genug. Balver müssen zum nächsten Krankenhaus – ganz gleich, ob in Menden oder Neheim, Iserlohn oder Plettenberg – um die 20 Kilometer zurücklegen. Ist das eine Verschlechterung gegenüber früheren Zeiten – oder waren damals, vor 2012, auch schon viele Behandlungen nur in Kliniken jenseits der Stadtgrenze möglich?
Weitere Fragen beziehen sich auf den Campus: Wie hat sich die Einrichtung im Lauf der Jahre entwickelt? Konnten Ärzte und Therapeuten, Selbsthilfegruppen und Anbieter von medizinischem Gerät oder Hilfsmitteln die Lücke schließen, die das Marien-Hospital hinterließ? Wie wird der Campus jenseits der Stadt wahrgenommen, auf Kreis-, Landes-, ja Bundesebene?
Ebenfalls zur Sprache kommt die Versorgung durch Landärzte. Wie sieht’s mit der Versorgung bei Krankheiten aus, die ambulant behandelt werden können?
Ein Blick in Arztpraxen lehrt: Auch dort wird Digitalisierung immer wichtiger. Welche Chancen ergeben sich daraus für Mediziner, welche für Patienten? Ein Blick in die Zukunft: Mausert sich Telemedizin mit Ferndiagnose unausweichlich zum festen Bestandteil medizinischer Behandlung? Löst sie den persönlichen Kontakt womöglich fast gänzlich ab? Oder warum ist es weiter zwingend notwendig, dass sich Arzt und Patient sehen?
Wie sehr die digitale Arztpraxis zum Standard wird, dürfte auch von der Bevölkerungsentwicklung abhängen. Laut „Demographiebericht“ der Bertelsmann-Stiftung von 2016 war damals jeder fünfte Balver mindestens 65 Jahre alt. Daraus ergibt sich die Frage: Sind ältere Menschen überhaupt bereit, sich auf den Computer-Doc einzulassen?
Beim Blick auf Balves Bevölkerung wird zudem erörtert, welche Krankheiten in der Stadtbevölkerung am häufigsten behandelt werden. Auch da lohnt sich ein Blick auf Vergleichszahlen von früher. Welche Rolle spielen körperliche Krankheiten, welche seelische Leiden? Gibt es einen Wandel in der Liste der meistverbreiteten Krankheiten? Wenn ja, wodurch wurde er verursacht?
Neben Ärzten und Therapeuten haben Selbsthilfegruppen an Bedeutung gewonnen – für die Erkrankte wie für Angehörige. Worin liegen die Gründe? Welche Zukunftsaussichten haben Selbsthilfegruppen? Welche Wünsche haben sie an Stadt oder Staat?
In jüngster Zeit macht ein weiteres Schlagwort die Runde. Es heißt „Vorbeugung ist die beste Therapie“. Welche Möglichkeiten haben Balver, Krankheitsrisiken zu verringern? Wie sind Ernährung, Bewegung, Stressabbau?
Die WP freut sich auf eine angeregte Diskussion – und Fragen aus dem Publikum.
>> INFO
Auf dem Podium sitzen
Dr. Paul Stüeken jr., Landarzt,
Katharina Görlitz, Ergotherapeutin,
Heike Guth-Mindhoff vom Verein Treffpunkt Demenz und nicht zuletzt
Ingo Jakschies, Geschäftsführer des Gastgebers Gesundheitscampus.
Moderation: Jürgen Overkott, WP-Redakteur.