Mellen. . Die Premiere ging schief. Doch vielleicht klappt’s beim zweiten Versuch: Die CDU Mellen setzt auf den Dialog mit nicht-organisierten Bürgern.
Die CDU-Ortsunion Mellen hat einen Versuch gestartet. Sie hat eine Sitzung für Nicht-Mitglieder geöffnet. Die Premiere war nach Angaben von Ortsunionsvorsitzender Sieglinde Drees nicht erfolgreich. Dennoch will sie sich nicht entmutigen lassen. Sie hofft, dass die zweite Auflage am 4. April, 19 Uhr, im Landmarkt besser funktioniert.
Die anwesenden Mitglieder äußerten sich vor allem zur Diesel-Debatte und zum Straßenbaubeitrag. In Balve wird der Anlieger-Beitrag für die Dreikönigsgasse kontrovers diskutiert. Der Ausbau kostet 430.000 Euro. 80 Prozent der Kosten sollen die Anlieger übernehmen.
Parteien der Mitte müssen kämpfen
Sieglinde Drees lobte, dass sich die innerparteiliche Kommunikation verbessert habe. Die Parteispitze informiere die Basis besser als früher. „Das war (Generalsekretär, Red.) Paul Ziemiak schon immer wichtig“, sagt die Ortsunionschefin.
Sieglinde Drees sieht die Öffnung der Parteisitzung als Chance für Bürger, ihre Meinung kommunalpolitischen Entscheidern direkt sagen zu können. „Das ist ein Beitrag für mehr Demokratie“, sagte sie der WP. „In Zeiten, wo die extremen Ränder der Politik stärker werden, müssen die Parteien der Mitte stärker dafür kämpfen, was Demokratie ausmacht.“
>> KOMMENTAR: MEHR DEMOKRATIE WAGEN
Sieglinde Drees öffnet ihre Ortsunion. Und das ist gut so. Bürger fordern von der Politik mehr Bürgernähe. Das hat die CDU Mellen verstanden.
Pate steht – ausgerechnet – ein alter Slogan von Willy Brandt, der verblüffend modern wirkt: „mehr Demokratie wagen“.
Die Mellener Christdemokraten wissen, dass sie um die Mitte kämpfen müssen. Der SPD täte das übrigens auch gut.