Balve. . Generalversammlungen gelten als dröge Vereinsroutine. Es geht aber auch anders. Das zeigten die Balver Schützen.

Präses Pfarrer Andreas Schulte gab den Takt vor. Als er die Generalversammlung der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve in der Realschul-Aula begrüßte, machte er aus seiner schwarz-gelben Passion keinen Hehl. Ein Konter von Schützen-Chef Christoph Rapp ließ nicht lange auf sich warten. Beide hatten Lacher auf ihrer Seite. Schließlich endete die Versammlung, wie sie begann: Selten hatte das eher Veranstaltungsformat solchen Unterhaltungswert.

Der Vorstand hatte mit seiner Tagesordnung ein feines Näschen für die Stimmung im Saal gezeigt. Ein verdienter Balver wurden Ehrenmitglied.

Hubert Aßmann von der Vierten (links) ist neues Ehrenmitglied.
Hubert Aßmann von der Vierten (links) ist neues Ehrenmitglied. © Jürgen Overkott

Hubert Aßmann strahlte bei der Auszeichnung. Er kommt aus der vierten Kompanie, steht bereits seit 1962 in den Reihen der Schützenbrüder. Er war nicht nur als Ersatzfähnrich bekannt, sondern, wichtiger noch, als Weckdienst bei früheren Schützenfesten. Ralf Schlotmann, Chef der vierten Kompanie, hatte Hubert Aßmann vorgeschlagen.

Geehrt wurde auch Peter-Josef John. In Balve ist er bestens bekannt als früherer Leiter der St.-Johannes-Grundschule. „Uniform hat er nie getragen“, merkte Christoph Rapp launig an. Unverzichtbar war Peter-Josef John dennoch für die Balver Schützen. Nicht weniger als 30 Jahre war er Sprecher des St.-Martin-Spiels in Balve. „Und Christoph Rapp war früher mal der Bettler“, verriet er zur Gaudi der 169 versammelten Vereinsmitglieder.

Ehrung der 40-Jährigen.
Ehrung der 40-Jährigen. © Jürgen Overkott

Auf erwartbare Heiterkeit folgten Momente mit Konflikt-Potenzial. Der Vorstand durfte keineswegs davon ausgehen, dass die Mitglieder die Satzungsänderung durchwinken würden. Zum einen ging es darum, spätberufene Neumitglieder nicht mehr, wie bisher, automatisch mit Erreichen des 65. Lebensjahres beitragsfrei zu stellen. Vielmehr sah der Entwurf vor, dass jeder neue Schützenbruder zumindest fünf Jahre lang müsse. Zum anderen sah das Papier vor, dass über Ehrenmitglieder nicht mehr die Generalversammlung entscheide. Dieses Recht solle künftig dem erweiterten Vorstand vorbehalten sein.

Orden für die Aktiven
Orden für die Aktiven © Jürgen Overkott

Am Ende gab es lediglich eine kritische Stimme, die eine Entmachtung der Mitglieder beklagte. Durchsetzen konnte sie sich am Ende nicht. Bei der Abstimmung überwogen die Ja-Stimmen deutlich. Deutlich anzumerken war auch, wie erleichtert der Vorstand das Ergebnis aufnahm.

Für Spannung sorgte auch für die Wahl der Besitzer. Zur Wahl stand vier Bewerber für drei Posten. Neben den Amtsinhabern Marc Schulte und Rüdiger Wieden wollen Markus Niehoff von der zweiten Kompanie und Jens Hoppmann von der vierten Komapnie gewählt werden. Am Ende ging Markus Niehoff leer aus.

Christian Wulf prüft die Kasse

Unaufgeregt ging die Wiederwahl von Wolfgang Riecke über die Bühne. Er bleibt, gemeinsam mit Thomas Scholz, Geschäftsführer. Das Amt des Kassenprüfers wurde Christian Wulf angetragen, der im Zivilleben als Leiter des Balver Jugendheims arbeitet.

Druckvolles Gebläse: Musikverein Balve um Dirigent Christoph Goeke (re.)
Druckvolles Gebläse: Musikverein Balve um Dirigent Christoph Goeke (re.) © Jürgen Overkott

Zu einer ordentlichen Generalversammlung gehören natürlich auch Ehrungen. So gab es Orden für Aktive. Den ersten Stern erhielten Thomas Kokoschinski, Michael Lehmann, Jonas Pulter, Felix Rapp, Markus Barthelmes, Jörg Grewe und Dieter Morrei. Den zweiten Stern nahmen Oberst Andreas Fritz, Adjudant Lutz Errulat, Thomas Lange und Sebastian Justin entgegen. Mit dem Kleinen Orden wurden Thomas Scholz, Maximilian Fritz, Jens Rohrsen und Andreas Cordes ausgezeichnet. Die drei neuen Träger des Großen Ordens heißen Andre Bender, Wolfgang Riecke und Hermann Hering. Tobias Keil durfte sich den Vereinsorden anheften. Andreas Pulter das Kreuz.

Apropos Kreuz: Die evangelische Pfarrerin Antje Kastens fühlte sich bei ihrer Premiere in der Herren-Runde wie „eine Henne im Korb“, und ihr katholischer Amtsbruder gelobte schließlich, das schwarz-gelbe und das blau-weiße Lager der Schützen im Sinne der Ökumene zu vereinen.

>> WEITERE EHRUNGEN

Die Jungschützen

Fahnen vorne weg
Fahnen vorne weg © Jürgen Overkott

Dennis Jeismann, 2011–2012;

Dorian Krumrei, 2012–2013;

Marc Steiner, 2013–2014;

Vincent Fähndrich, 2014–2015;

Alexander Munz, 2015–2016;

Jonah Hinkel, 2016–2017;

Maximilian Fritz, 2017–2018;

Markus Köster, 2018–2019.

25 Jahre

Ausgezeichnet: Jungschützen
Ausgezeichnet: Jungschützen © Jürgen Overkott

Peter Junk;

Sebastian Keil;

Olfa Keul;

Ulrich Klasen;

Hubert Linsmann;

Thomas Reinhold;

Ulrich Schmoll;

Stefan Blume;

Andreas Collard;

Jürgen Niebecker;

Martin Schimm;

Michael Andreas Steffin;

Alfred Vedder;

Michael Beste;

Bernhard Habbel;

Peter Hain;

Marco Nübolt;

Markus Röhling;

Lothar Schuhenn;

Gunnar Wortmann;

Manfred Bodenröder;

Michael Bodenröder;

Thorsten Lanfermann;

Karl-Heinz Mahlitz;

Frank Wächter.

40 Jahre

Hans Joachim Beetz;

Ulrich Budde;

Berthold Camminady;

Hubert Hering;

Burkhard Jedowski;

Christoph Köck;

Peter Korbel;

Werner Krüdewagen;

Heinrich Kruse jr.

Berthold Müer;

Heribert Nowitzki;

Martin Oberste;

Georg Schröder;

Klaus Dieter Schwalke;

Detlev Siewers;

Rainer Trox;

Christian Wyrtky.

50 Jahre

Joachim Bornstedt;

Heinz Rademacher;

Johannes Runte;

Willi Schlinkmann;

Wilfried Schweitzer;

Karl-Heinz Stanka.

60 Jahre

Friedhelm Hoppe;

Eckehard Lange;

Georg Rapp;

Alfons Rath;

Wilfried Richter;

Martin Schneider;

Ernst Schulte;

Ludwig Schulte;

Ingbert Staffel.

65 Jahre

Norbert Förster;

Josef Hering;

Reinhold Menke;

Theo Schmitz;

Jürgen Wiens.

70 Jahre

Josef Bathe;

Franz Josef Griese