Balve. . Seit Dezember geht das so: Regen, Regen, Regen. Die Hönne ist voll, Mancherorts ist gar von Hochwasser die Rede. Sind Wasserspeicher wieder voll?
Auf monatelange Dürre folgt seit vergangenem Monat eine Regenzeit. Bereits der vorige Dezember war bei den Niederschlägen mit Blick aufs langjährige Mittel ein Übersollerfüller, und der Januar knüpft direkt daran an. In den ersten neun Tagen des jungen Jahres rauschten 61,6 Liter pro Quadratmeter hernieder. Das sind schon jetzt zwei Drittel des üblichen Januar-Solls, wie auf der Internetseite „de.climate-data.org“ nachzulesen ist. Es scheint, als habe der laut Volksmund fürs Wetter zuständige Petrus im Himmel das C-Rohr aufgedreht. Stellt sich die Frage: Sind mit den Wassermassen die Dürre-Probleme im Stadtgebiet gelöst?
„Wir freuen uns sehr über den Regen“, sagte der Langenholthauser Landwirt Thomas Fabry. „Der Niederschlag macht sich grundsätzlich sehr schnell an der Oberflächengewässern bemerkbar und führt nun auch an der ein oder anderen Stelle zum Überlaufen.“ Sichtbar viel Wasser bedeutet keineswegs viel Wasser in tieferen Bodenschichten, betonte Thomas Fabry. Erst wenn der Niederschlag eingesickert, sei der Normalzustand wieder erreicht.
Boden bretthart
Thomas Fabry blieb auch vorsichtig mit seiner Prognose: „Es bleibt nun abzuwarten, ob es sich bei dem Wetter wieder mal um ein Extrem handelt, oder ob wir auch in den nächsten Monaten weiterhin mit regelmäßigen Regenschauern versorgt werden.“
Ähnlich sah es Förster Richard Nikodem auf WP-Anfrage: „Es ist wohl eher so, dass der ausgetrocknete Boden nur in den oberen Schichten wieder feucht ist. Weiter unten ist es noch immer ,betonhart’. Daher kann der Boden die Niederschläge nicht so schnell wieder aufnehmen.“
Nässe stoppt Borkenkäfer
Der Forst-Experte freute sich ausdrücklich „noch immer über jeden Tropfen“. Er wünscht sich „einen nassen, frostfreien Winter und ein ebenso nasses, warmes Frühjahr“. Mit gutem Grund: „Nur dann haben wir eine Chance, der Borkenkäfervermehrung in unseren Fichtenwäldern beizukommen und können auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmitglieder verzichten.“