Garbeck. . Immer mehr Erstklässler werden in Garbeck angemeldet. Das freut die Schule einerseits. Andererseits tun sich Probleme auf.
Balves Grundschulen beobachteten bis vor kurzem einen Trend mit Sorge: Die Zahl der Geburten sank stetig. Die Lehrer brauchten nur wenig Fantasie, um zu ahnen, dass weniger Säuglinge schnell weniger Erstklässler bedeuten. Zumindest in den Ortsteilen ging Angst vor Schulschließung um. Doch diese Gefahr scheint gebannt. Das beweist das Beispiel Garbeck.
Schon wachsen die Anmeldezahlen fürs kommende erste Schuljahr. „26 Kinder sind angemeldet“, rechnete Schulleiterin Dorothe Kneer der WP vor, „wir hatten früher eine Klassengröße von 16 Kindern.“ Was Kindern und Eltern freute, war für die Grundschule problematisch. Mit 16 Erstklässlern schrammte sie knapp an der vom Land vorgegebenen Mindestgröße von 15 Kindern pro Klasse vorbei. Vergangenheit.
Die Gegenwart bedeutet gegenüber der kleinsten Klassenstärke schon ein Plus von zehn Schülern. Und die Zukunft? Schule und Stadt rechnen damit, dass bereits 2021 35 i-Dötzchen in Garbeck lernen.
Mehr Klassen – mehr Personal
Für die Klassenbildung hat das Land einen festen Schlüssel. Er sieht vor, dass bei einer Anmeldezahl zwischen 30 und 56 Schülern zwei Klassen gebildet werden.
Rektorin Kneer warnt zwar davor, Trend und Fakten zu verwechseln. Dennoch bereitet sich die Schule darauf vor, zwei Eingangsklassen zu unterrichten. „Räumlich ist das für uns kein Problem“, sagt Dorothe Kneer, „wir haben im Altbau Fachräume. Sie würden dann wieder als Klassenräume genutzt.
Allerdings würden zwei Eingangsklassen bedeuten, dass das Kollegium mit sieben Lehrerinnen und plus einer für Garbeck und Balve zuständigen Förderlehrerin zu klein wäre. Dorothe Kneer: „Für den Fall der Fälle bräuchten wir mehr Personal.“ Die Entscheidung liegt bei Stadt und Schulaufsicht.
Und die Übermittagsbetreuung? Schon jetzt besteht Handlungsbedarf. Dorothe Kneer: „Die Betreuung platzt aus allen Nähten.“ Derzeit drängen sich 53 Kinder in vier Altbau-Räumen des Vereins „Zauberkiste“. Das sind mehr als die Hälfte der insgesamt 90 Schulkinder.
Und das Mittagessen? Die Verpflegung wird von Hans-Georg Skowraneks Partyservice geliefert. Die Küche in der Betreuung ist klein – so klein, dass die Schülerschar nicht gemeinsam futtern kann. Noch einmal Dorothe Kneer: „Die Essensausgabe erfolgt in drei Etappen.“ Die Schulleiterin hofft, dass die obere Etage im Altbau alsbald freigezogen wird. Der Rat hat dem Plan bereits umgestimmt. Umgesetzt ist er noch nicht.
Die steigende Nachfrage hat drei Gründe. Garbecks Kinderschar wird nach Einschätzung von Dorothe Kneer nicht nur durch mehr Geburten größer: „Garbeck wird auch als Wohnort für junge Familien beliebter.“ Und noch etwas kommt dazu: Berufliche Verpflichtungen von Elternpaaren und Alleinerziehenden erhöhen den Betreuungsbedarf.