Balve/Arnsberg. . 60.000 Euro will PK Fit von der Schützenbruderschaft St. Sebastian. Ein Spektakel in der Höhle war gekippt worden. Was das Gericht sagte.

Die Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve ist guten Mutes, dass ihr die Zahlung von 60.000 Euro Schadenersatz an ein rheinland-pfälzisches Sport-Unternehmen erspart bleibt. Das sagte Geschäftsführer Thomas Scholz am Dienstag nach einer Anhörung vor dem Landgericht Arnsberg.

Zwei erfolgreiche Veranstaltungen

Zwei Mal hatte das Unternehmen PK Fit Sport-Spektakel mit feststehenden Fahrrädern in der Balver Höhle organisiert. Im August 2016 und 2017 hatte PK Fit in der Balver Höhle Indoor Cycling-Veranstaltungen durchgeführt. Am Wochenende fanden tagsüber bis in den frühen Abend mehrstündige Trainingseinheiten statt, begleitet von Musik und Anfeuerungsrufen. Eine Höhlen-Nachbarin beschwerte sich daraufhin schriftlich beim städtischen Ordnungsamt.

 Infoabend in der Sebastianklause: Christoph Rapp und Thomas Scholz (Mitte) informieren die aktiven Mitglieder
Infoabend in der Sebastianklause: Christoph Rapp und Thomas Scholz (Mitte) informieren die aktiven Mitglieder © Peter Müller

Schützengeschäftsführer Thomas Scholz im Namen des dreiköpfigen Vorstandes: „Trotz diverser Gespräche und Vororttermine zwischen den Parteien, Ordnungsamt und Bürgermeister konnte keine tragbare Lösung gefunden werden.“

Die Schützen sahen sich zum Handeln gezwungen. Geschäftsführender Vorstand und Vermietungsausschuss entschieden im November 2017, die Höhle nicht noch einmal für ein Indoor-Cycling-Spektakel zu vermieten. Thomas Scholz: „Dies haben wir dem Veranstalter direkt schriftlich mitgeteilt und seine Vorreservierung für August 2018 storniert.“ Zum Abschluss eines Mietvertrages, wie 2016 und 2017, sei es gar nicht erst gekommen.

Schützen arbeiten ehrenamtlich

PK Fit zeigte sich damit nicht einverstanden. In mehreren Schriftwechseln bestand der Veranstalter auf der Ausrichtung des Sportevents im August 2018.

Im Frühjahr 2018 hat der Veranstalter seinen Rechtsanwalt in den Vorgang eingebunden. Er forderte die Schützen zur Erstattung des erwarteten Umsatzes in Höhe von 60.000 Euro auf. Die Schützen lehnten ab. Thomas Scholz zur WP: „Wir arbeiten alle ehrenamtlich. Bei uns gibt es nicht einmal eine Aufwandsentschädigung.“

Beide Seiten sollen miteinander reden

Das Landgericht Arnsberg ließ bei der Anhörung durchblicken, dass es die Forderung für zu hoch halte. Beiden Seiten soll eine Stellungnahme des Gerichts zugehen. Das Unternehmen PK Fit wurde aufgefordert, die entstandenen Kosten für Veranstaltung und Rechtsbeistand aufzulisten. Ziel ist ein Gespräch beider Seiten. Im Idealfall endet es mit einer außergerichtlichen Einigung.