Beckum. . Beim SuS Beckum hat Vertrauen ein Gesicht: das von Christian Brinkschulte. Damit hat er als Jugendtrainer Erfolg.
Stille Helfer im Hintergrund und Identifikationsfiguren, die die Vereinsfarben auch nach außen sichtbar im Herzen tragen: Nicht nur im Jugendfußball braucht es beide Arten an Engagierten. Manchmal sind die Tugenden auch in einer Person vereint. Wichtig ist das umso mehr in einer Zeit, wo die Team-Namen immer länger werden.
Die Zusammenarbeit über Vereins- und Dorfgrenzen, manchmal gar Stadtgrenzen hinweg (Eisborn und Beckum kooperieren mit Arnsberg-Holzen und Sundern-Hövel) ist zwar in der Regel durch vertrauensvolle, freundschaftliche Zusammenarbeit geprägt, das haben die Verantwortlichen immer wieder bestätigt. Sie ist aber auch aus der Not geboren, weil es nur im eigenen Verein nicht mehr genügend Spieler für eine eigene Mannschaft gibt. Die Zahl der Teams im Liga-Betrieb sinkt, die Fahrtkilometer wachsen.
Spielgemeinschaften unausweichlich
Und der Koordinierungsbedarf einer Spielgemeinschaft ist deutlich größer. Das weiß Christian Brinkschulte ganz genau. „Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben“, sagt der Beckumer Jugendtrainer mit Blick auf die Zukunft der Spielgemeinschaften. Und hat, um die Situation genau zu veranschaulichen, die Anzahl der SuS-Spieler in den Mannschaften von G- bis B-Jugend der JSG Beckum/Eisborn/Holzen herausgesucht: vier in der B-Jugend drei in der C-Jugend, 15 in der D-Jugend, kein einziger in der E-Jugend, drei in der F-Jugend und sechs in der G-Jugend, den Bambini im Vorschulalter. Das zeigt ganz deutlich: Aus sich heraus könnte der SuS im Moment nur eine D-Jugend stellen. Klar ist genauso, in den anderen Vereinen sieht es ähnlich oder genauso aus.
D-Jugend boomt
Dass Beckums D-Jugend (Geburtsjahrgänge 2006/2007) boomt, hat vielleicht auch mit einem Trainer aus dem Dorf zu tun. Christian Brinkschulte übernahm die Kicker, bei denen sein ältester Sohn spielt, ganz am Beginn der fußballerischen Laufbahn. „Ich hoffe und bin auch ganz optimistisch, dass viele der Jungs auch den Weg bis in die Herrenmannschaft mitgehen werden.“
Man blicke nur in das E-Jugend-Team ganz ohne SuS-Beteiligung, und es wird klar: In diesem entsprechenden Jahr fehlt dann auch der eigene Nachwuchs im Seniorenbereich.
Abläufe und Kontakte
Christian Brinkschulte ist nicht nur Trainer und schnürt selbst die Fußballschuhe. Er übernimmt auch einen Teil der Aufgabe, die sonst eigentlich unter die Stellenbeschreibung „Jugendleiter“ fallen. Ein bisschen kommisarisch, aber natürlich kein bisschen weniger gewissenhaft. „Es fällt uns schwer beziehungsweise gelingt im Moment nicht, diesen Posten in vollem Umfang zu besetzen.“
Sponsor aufgetan
Bernd Tigges kümmert sich in den Spielplänen um Verlegungen, die manchmal nötig werden. Steht in Kontakt mit dem Fußballverband und den anderen Vereinen. Brinkschulte wiederum verwaltet etwa die Spielerpässe. Und kümmert sich noch um viel mehr Drumherum. Bald schon (wenn auch wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig als Weihnachtsgeschenk) gibt es neue Trainingsanzüge für die Kicker. Dafür hat Brinkschulte einen Sponsor aufgetan.
Organisation und Logistik
Ansonsten lobte er die gut abgestimmte Zusammenarbeit in der Jugendspielgemeinschaft, wo sich Trainer, Betreuer und Eltern der anderen Clubs um die Ausrichtung einer mannschaftsinternen Feier oder einen Ausflug kümmern. Auch das erfordert Koordination. Die Arbeit eines Jugendleiters ist so wichtig wie unglamourös. Kann der Trainer am Spielfeldrand mit seinen Fußballern jubeln und ihre spielerischen Fortschritte zur Kenntnis nehmen, ist der Arbeitsplatz des Jugendleiters eher am Schreibtisch. Er sorgt für den reibungslosen Ablauf.
Aber etwas ist Brinkschulte wichtiger: Kontakt zu allen Spielern halten. Aus dem ein oder anderen Team ist manch Beckumer dann, wenn es die logistische Planung so vorsieht, kaum auf dem eigenen grünen Rasen aktiv.
Eigener Platz so wichtig wie nie
Dennoch: Identifikation mit dem Verein wird groß geschrieben, auch wenn man in einem größeren Ganzen aufgeht. Die Trikots als optisches Zeichen dafür geben mit schwarz, weiß und blau alle Farben der drei Vereine wieder. Mittlerweile auch üblich: der Trainingsanzug mit Spielername darauf. „Das finden die Jungs nicht nur ziemlich cool, mir hilft es auch sofort, wenn einer mal wieder seinen Anzug irgendwo vergessen hat“, lacht Brinkschulte.
Spielgemeinschaften hin oder her: Der Sportplatz soll überall ein Teil des Dorflebens bleiben. Gerade deshalb legen die Clubs Wert auf eigene Termine im Kalender. In Beckum ist es zum Beispiel das zweitägige Sportfest im Sommer. „Da arbeiten und fiebern alle im Verein lange drauf hin.“ Höhepunkt: das Menschenkickerturnier.