Balve. . Balver CDU-Mitglieder fragen, der heimische Europa-Abgeordnete Dr. Peter Liese antwortet. Er sieht die EU als Friedensprojekt.
Hubert Sauer führt auch weiterhin den Stadtverband der Balver CDU. Mit großer Mehrheit wurde er am Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung wiedergewählt. Mit dem Vortrag des heimischen Europa-Abgeordneten Dr. Peter Liese ging der politische Blick an dem Abend aber noch weit über die Hönnestadt hinaus.
Er sprach im Restaurant „Zur Höhle“ über anstehende Entscheidungen und Herausforderungen in Brüssel und schwor seine Parteifreunde auf den Wahlkampf für die Europawahlen im Mai kommenden Jahres ein.
Zunächst aber hatte die Balver CDU interne Personalentscheidungen zu treffen. „Es war nicht immer einfach. Mit einem guten Team im Rücken haben die vergangenen beiden Jahren aber auch viel Spaß gemacht“, blickte Hubert Sauer auf seine erste Amtszeit als Stadtverbandsvorsitzender der Christdemokraten zurück. Um dann zu erklären: „Ich stehe für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Wir wollen gemeinsam weiter Gutes für Balve bewegen.“
Zudem nannte Sauer aus seiner Sicht positive Entwicklungen, die seine Partei in der Stadt zuletzt vorangetrieben habe. „Der Kreisverkehr zum Beispiel ist ein klares Zeichen des Aufbruchs. Wortwörtlich: Es geht rund in Balve.“ Beim anschließenden Urnengang erhielt Landwirt aus der Grübeck 37 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung sowie dreimal Nein. Im Amt bestätigt mit ähnlichen Ergebnissen wurden auch seine drei Stellvertreter Thomas Fabry, Matthias Streiter und Ludger Schulte-Fabry.
Traumergebnis für den Schatzmeister
Traumergebnisse mit 41 Ja-Stimmen bekamen der neue Schatzmeister André Flöper (der das Votum schmunzelnd als „schlechtes Omen“ kommentierte und aus der Versammlung an den Martin- Schulz-Effekt erinnert wurde) sowie der neue Pressesprecher Thomas Fabry.
Theodor Willmes bleibt Geschäftsführer. Beisitzer im Vorstand sind Stefan Brinkschulte, Christian Daake, Annette Errulat, Björn Freiburg, Martin Gruschka, Christoph Haarmann, Matthias Jedowski, Tobias Müller, Dirk Rohleder, Christoph Schäfer und Marco Volmer.
Den Tagesordnungspunkt Ehrungen für langjährige Mitglieder und seine eigene Auszeichnung für 40 Jahre Treue nahm der ehemalige Ratsherr Heinz Rapp zum Anlass für eine kleine Bilanz: „Ich bin in meiner politischen Karriere durch dick und dünn gegangen. Habe viel eingesteckt, manchmal aber auch ausgeteilt, wie ich gerne zugeben möchte. Wenn ich mich heute im Raum umgucke und gerade die vielen jungen Leute sehe, die unsere Partei weitertragen, sehe ich optimistisch in die Zukunft.“
Ehrung langjähriger Mitglieder
Neben Heinz Rapp wurden weitere CDU-Mitglieder am Donnerstagabend für langjährige Treue ausgezeichnet: Ulrich Hepping und Annette Errulat (jeweils 40 Jahre), Franz-Josef Rüschenberg, Lutz Errulat, Reinhard Sänger und Heinz Theo Schmitz (jeweils 25 Jahre).
Der Blick an diesem Abend richtete sich auch nach Europa. Mit Dr. Peter Liese war der CDU-Europaabgeordnete für Südwestfalen in die Hönnestadt gekommen. „Man hat da Gefühl, mit Europa ist etwas schief gelaufen. Aber man weiß nicht genau, was“, leitete Hubert Sauer den Vortrag des EU-Politikers aus Meschede ein. Später bei der ausführlichen Fragerunde darauf angesprochen, wie man die Begeisterung für das Projekt EU stärken und die europafeindlichen Stimmen von links und rechts verstummen lassen könne, antwortete Liese prägnant: „Mit Fakten und mit Emotionen.“ Was er aber auch mit inhaltlichen Vertiefungen präzisierte: „Wir brauchen ja kein Geschichtsbuch, um zu wissen: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit. Die Anti-Europäer würden uns ins Unglück führen!“
Dr. Liese warnt vor Populisten
Konkret nannte er die Gefahr eines handlungsunfähigen EU-Parlaments nach der Wahl, sollten die nationalistischen und populistischen Parteien zu einer Mehrheit kommen. Liese mahnte weiterhin ein vereinigtes europäisches Engagement (gegen den Protektionismus der USA, beim Umwelt- und Klimaschutz sowie Einwanderungsfrage) an, sprach sich aber auch gegen die aus seiner Sicht zu große Regulierungswut der anderen Parteien in Brüssel aus, etwa in der Umweltpolitik oder bei der Datenschutzgrundverordnung. „Wir sind für eine mittelstandsfreundliche und ehrenamtsfreundliche Politik“, sagte Liese hierzu. Schließlich hoffe er wieder auf großes Engagement der CDU-Mitglieder im Wahlkampf für die Europawahl im Mai 2019.