Balve. . Per QR-Code und Smartphone-App durch Balves schmucke Kirche St. Blasius. Dahinter steckt ein kluger Kopf: Anita Weins.

Die St.-Blasius-Kirche gilt als Balves Schmuckstück. Ihre Ursprünge reichen ins zehnte Jahrhundert zurück. Jetzt verbindet eine App fürs Smartphone ruhmreiche Vergangenheit mit digitaler Zukunft – Kirchenführerin Anita Weins sei Dank.

Wir haben uns vor dem Gotteshaus verabredet. Pfarrer Andreas Schulte ist auch dabei. Er hat, so scheint es, einen guten Draht nach oben. Der Himmel ist so blau, als hätte da Vinci ihn gemalt.

Anita Weins, Pfarrer Andreas Schulte: Sie zeigen vor den romanischen Waldbildern, wie gut die App funktioniert.
Anita Weins, Pfarrer Andreas Schulte: Sie zeigen vor den romanischen Waldbildern, wie gut die App funktioniert. © Jürgen Overkott

Aber unser Thema ist nicht der Himmel, es ist ganz irdisch. Anika Weins hat die App nämlich als digitalen Rundgang entwickelt. Er beginnt vor dem Haupteingang.

Der digitale Führer – zeitgeistig gesprochen: Guide – ist ein sogenannter Avatar, eine Figur, der vergoldete Wetterhaus des Sauerland-Doms. „Der Hahn“, erzählt Anita Weins lachend, „ist in der Kirche mehrfach vertreten.“

Etwa zwischen den romanischen Wandmalereien. Ein in prächtiges Farben aufleuchtendes Kirchenfenster präsentiert in seiner Mitte einen Hahn. Die App gibt darüber Auskunft. Kirchenführerin Weins und Pfarrer Schulte führen vor, wie gut die App funktioniert: leicht, kinderleicht.

Und genau das ist die Zielgruppe. „Wir wollen“, sagt Anita Weins, „Kinder und Erwachsene ansprechen.“ Das heißt: Die 14 Fragen sind kinderleicht; babyleicht sind sie nicht. „Die Erwachsenen sollen nicht unterfordert werden“, findet Anita Weins. Per Frage-Antwort-Prinzip geht’s etwa eine halbe Stunde durchs geöffnete Gotteshaus – jenseits von Messen, versteht sich.

Infos über Kapellen

Ein ähnliches Smartphone-Programm gibt Autofahrern, Radlern und Wanderern über die Kapellen im Raum Balve. „An jeder Kapelle ist ein QR-Code finden“, berichtet Anita Weins. „Seit Fronleichnam ist das so. Aber wir haben es bisher noch nicht öffentlich gemacht.“

Restauratorin Heike Wehner brachte die Wandbilder im Auftrag des LWL wieder in Form.
Restauratorin Heike Wehner brachte die Wandbilder im Auftrag des LWL wieder in Form. © Jürgen Overkott

Mehr Öffentlichkeit, mehr Aufmerksamkeit für Kirchen und Kapellen: Das ist das erklärte Ziel des Erzbistums Paderborn. Pastorale orte werden per App erklärt. Die Internetseite „www.orte-verbinden.de“ gibt einen Überblick.

Software-Spezialisten entwickelten das Konzept. Interessierte Mitarbeiter, haupt- wie ehrenamliche, werden geschult. Wie Anita Weins. „Ich habe eine Fortbildung gemacht“, berichtet die Kirchenführerin. Einst war sie Küsterin. Nebenher entdeckte sie ihr pädagogisches Talent, schulte Kommunionskinder und Firmlinge, sie weiß, wie junge Leute ticken.

Anita Weins will das lokale Angebot ausbauen. „Es wäre toll, wenn wir für jede unserer Kirchen einen QR-Code hätten.“