Mellen. . Otmar Hermanns hat seine Erwartungen heruntergeschraubt. Von 80 Teilnehmern redet er, nicht mehr von 100. Tatsächlich?
Otmar Hermanns Erwartungen sind bescheiden geworden. Einerseits. „Im vergangenen Jahr habe ich von 100 Teilnehmern gesprochen“, sagte der Organisator des Burgberglaufs am Montag im WP--Gespräch. „Jetzt gehe ich von 80 aus.“ Andererseits wäre der Mellener nicht Otmar Hermanns, wenn er nicht eine Menge Kurzentschlossener glaubte. Was ihn so optimistisch macht: „Der Lauf bieten wunderbare Landschaftspanoramen, und außerdem ist er auch für Einsteiger geeignet.“
Der Reihe nach. Die dürren Fakten sehen so aus: Am Sonntag, 2. September, findet die inzwischen 18. Veranstaltung der Mischung aus Wettbewerb und Breitensport statt.
Ab 9.30 Uhr nimmt der ausrichtende Verein Rot-Weiß Mellen Anmeldungen von Teilnehmern entgegen., Um 10.30 Uhr gehen Walker und Nordic Walker an den Start. Anschließend Kinder- und Jugendläufe statt. Um 11 Uhr gibt’s das Startsignal der Erwachsenenläufe. Möglich sind fünf oder zehn Kilometer.
Höhenmeter zwicken in den Waden
Der Kurs führt durchs Hügelland zwischen Mellen, Beckum und Wocklum. Kenner sprechen von kupiertem Gelände. Es geht auf und ab. Mancher Höhenmeter knabbert an den Waden.
Gibt es bei dem Wettbewerb einen Scharfrichter, der über Sieg oder Niederlage, Ankommen oder Aufgabe entscheidet? Otmar Hermanns winkt ab. „Wir haben keine extremen Steigungen“, sagt er. „Es sind gleichmäßige Steigungen, die nicht übermäßig steil sind.“
Der Burgberglauf kommt Läufern entgegen, die einen gleichmäßigen Rhythmus lieben. Zudem kommen Sportler auf ihre Kosten, die auf dem letzten Kilometer auf abfallendem Gelände gern einen Schluss-Sprint hinlegen.
Kein Asphalt
Der Streckenverlauf des vergangenen Jahres entspricht dem Kurs der aktuellen Ausgabe. Was heißt das? Otmar Hermanns zählt die Vorzüge des Mellener Sport-Events auf: „Wir haben normale Wanderwege, wir haben geschotterte Strecken, und wir klassische Waldwege.“ Eines hat die Acht von Mellen nicht: Asphalt. Das schont die Gelenke der Teilnehmer.
Das Konzept hat viele Fans. Einer davon ist der Balver Thomas Camminady. Der Mittelstreckler vom Spitzenclub KIT Karlsruhe weiß den Burgberglauf zu schätzen. Ob er kommt, ist noch ungewiss. Doch Otmar Hermanns gibt die Hoffnung nicht auf.
Worauf er sie stützt: Wer einmal in Mellen lief, kommt gern wieder. Das weiß Otmar Hermanns aus Erfahrung. Dafür nehmen Läufer längere Anfahrten in Kauf. „Wir haben Teilnehmer, die kommen aus Orten, die 60, 70 Kilometer entfernt liegen.“
Kaffee, Kuchen und Gegrilltes
Was lockt sie noch? Geld, Sachpreise? Otmar Hermanns lächelt müde. „Wir haben für die ersten Drei Pokale und Urkunden.“ Kindern winken Urkunden und Medaillen. Am Ende ist es der Spaß an der Freud’: klassischer Amateur-Sport. Dabei sein ist alles.
Als weiterer Anreiz wirkt klassische Verpflegung. Nicht Iso-Getränke und Eiweißpülverchen werden gereiht. In Mellen werden die Kohlenhydrate-Speicher noch, wie in der guten, alten Zeit, mit Kaffee und Kuchen oder Grill-Spezialitäten aufgefüllt.
Kollege Computer wertet Daten aus
Außerdem lockt der Veranstalter mit familienfreundlichem Startgeld. Fünf Euro zahlen erwachsene Starter. Kinder und Jugendliche laufen gratis, aber keinesfalls umsonst.
Ein Team von Radfahrern sorgt für die Sicherheit der Läufer, fährt vorne weg und hinterdrein. Nicht weniger als 25 Helfer wollen die Veranstaltung zum Erfolg machen.
Und Otmar Hermanns? Er macht beim Läufer-Treff das, was beim Radsport der Fröndenberger Hans Kuhn macht: Er moderiert, begrüßt Läufer im Zielbereich, per Startnummer macht er sie ausfindig. Und wenn eine Gruppe kommt? Otmar Hermanns pragmatisch: „Dann begrüße ich die, die erkenne.“
Die Rot-Weißen haben noch einen Helfer: Kollege Computer sammelt Daten. Am Ende werten sie ausgewertet Wer seine Zeit und die seiner Mitstarter sehen will, findet sie im Netz.