Balve. . Das Oldtimer-Treffen Motor-Klassik lockt zahlreiche Motorräder vor Haus Recke in Balve an. Die Veranstaltung dient auch dem Netzwerken.

Am Sonntag fuhren noch mehr Motorräder als sonst durch das Hönnetal. Ihr Ziel: die Motorrad-Klassik Veranstaltung am Haus Recke, die Organisator Karl-Friedrich Aster und der Motorradclub Sauerland seit 13 Jahren ausrichten. Zahlreiche Sammler und passionierte Restaurateure sind dem Aufruf gefolgt und präsentierten ihre Oldtimer – darunter viele Motorräder, Mopeds und auch Dreiräder.

Nach Fahrzeug-Typ und teilweise Baujahr sortiert, stehen die Feuerstühle auf dem Hof vor dem Haus Recke bereit, um bestaunt zu werden. Christoph Sczesny ist heute mit seiner Honda CB 750 Four K1 zum Treffen gekommen. Es zählt mit zu den teuersten Fahrzeugen der Veranstaltung. Der Besitzer und Karl-Friedrich Aster fachsimpeln über das Motorrad, was zur Bauzeit eine Sensation gewesen sei. „Diese Kühlrippen“, sagt Aster und deutet auf den Motor, „das sind so Feinheiten, die konnten damals nur die Japaner.“ Christoph Sczesny nutzt den Oldtimer, der 1972 gebaut wurde, auch im Alltag. Der Oldtimer-Liebhaber schätzt besonders die Optik und Bauweise des Zweirads. „Hier sieht man noch, dass es ein Motorrad ist“, erklärt Sczesny.

Brot-und-Butter-Motor

Sehr beliebt unter den Klassikern sind auch die Maschinen von BMW und dem japanischen Hersteller Honda. In diesem Jahr ist die BMW R 25 wieder oft vertreten, die Anfang der 1950er Jahre produziert wurde. „Die nannte man Brot-und-Butter-Motor. Damit sind die Menschen zur Arbeit gefahren“, erklärt Aster. Mit einem Beiwagen war es für Familien nicht unüblich, damit nach Italien in den Urlaub zu fahren.

Gerhard Hintzke besitzt eine BMW R 60, die er 1960 für 3950 DM einem Arbeitskollegen abgekauft hat, was damals schon eine Investition war, lag der monatliche Lohn doch ungefähr bei 800 DM. Mit 40 PS ist er mit seiner Familie ebenfalls in Europa unterwegs gewesen. Holland, Österreich und Frankreich waren damals seine Urlaubsziele.

Keinen weiten Weg hatten Walter und Jörg Leiber. Vater und Sohn sind mit einer Horex von 1951 und einer BMW R 25 aus dem Jahr 1950 aus Hemer angereist. Die Oldtimer-Veranstaltung im Hönnetal ist mittlerweile eine beliebte Anlaufstelle für Sammler und Fahrer, um sich auszutauschen. „Die Leute sollen sich hier kennenlernen. Der Spaß an Oldtimern besteht auch darin, zusammen zu fahren“, sagt Karl-Friedrich Aster. Er selbst hat die Erfahrung gemacht, dass er auf vielen Oldtimer-Veranstaltungen Menschen wiedertrifft, die er hier kennengelernt hat.

Die für Motorradfahrer nicht ganz ungefährliche Strecke durchs Hönnetal lockt auch viele Nicht-Fahrer und Zuschauer an, die kurz stoppen und die alten Fahrzeuge begutachten. Bis zu 400 Leute erwartet Karl-Friedrich Astern an diesem Sonntag, die durch die Reihen der Motorräder schlendern und sich in eine Zeit zurückversetzen können, in der Mobilität noch anders aussah.