Balve/Altena. . Trockenere, warme Sommer bedeuten mittelfristig mehr Waldbrände. So sieht es Förster Richard Nikodem. Er hat einen Plan.
Die Einsätze hatten es in sich. Mehrfach rückten Balver Feuerwehrleute aus, um Kollegen im Kämpfe gegen zwei Waldbrände auf Altenaer Gebiet zu helfen. Was die Einsätze so schwer machte: Sie liefen nachts, sie dauerten pro Schicht lange, und sie liefen teilweise über mehrere Tage. Förster Richard Nikodem reiht sich deshalb gern in die lange Schlange dankbarer Gratulanten ein. Dennoch wirbt er für eine Debatte, wie sich die Verantwortlichen noch besser aufstellen können.
Nikodem sieht – wie er auf Anfrage der WP sagt – den extrem trockenen, überdurchschnittlich warmen Sommer nicht als Wetter-Erscheinung, sondern eher als Ausdruck des Klimawandels. Nikodem zieht daraus einen Schluss: „Man muss sich daher sicher mit der Waldbrandproblematik zukünftig verstärkt auseinandersetzen.“
Die Forstverwaltung und die Feuerwehren sind nach seiner Einschätzung „ganz gut aufgestellt, wie man ja an der erfolgreichen Bekämpfung der beiden Waldbrände in Altena und mehrerer kleiner Brände im Kreisgebiet erkennen kann. Sicher gibt es immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten, die wir regelmäßig überdenken.“
Eine wichtige Rolle kommt für Nikodem den Feuerlöschteichen vor. Sie wurden vor einigen Jahren im Kreisgebiet vom Forstamt angelegt. „Deren Unterhaltung steht jedoch in der Verantwortung der Waldbesitzer“, fügt Nikodem hinzu. Aufgrund der großen Kyrillflächen mit extrem dichtem Bewuchs, nehm die Bedeutung der Löschteiche zu. Nikodem weiter: „Die Zufahrten zu den Wasserentnahmestellen müssen freigeschnitten werden und die Befahrbarkeit mit den Tanklöschfahrzeugen sichergestellt werden. Hier bietet es sich an, mal einen Begang oder besser noch eine Übung mit den Feuerwehren zu organisieren.“ In Balve sei dies vor einigen Monaten am Feuerlöschteich Kreuzeiche geschehen.
Dringende Nacharbeit
Nikodem lobt ausdrücklich die Feuerwehr: „Das sind die Fachleute, die können das, wie sie gerade eindrucksvoll bewiesen haben.“ Und: „Schön, wenn man weiß, solche Profis im Ernstfall an seiner Seite zu wissen.“ Nikodem erneuerte sein Angebot an die Feuerwehren zu gemeinsamen Übungen.
Ganz zufrieden mit dem gegenwärtigen Zustand ist Nikodem dennoch nicht. „Verbesserungswürdig ist im Balver Stadtgebiet allerdings die Festlegung von Rettungspunkten. Diese könnten auch im Falle eines Waldbrandes wichtig werden. Hier muss noch dringend nachgearbeitet werden.“
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Rettungspunkte sind festgelegte Orte im Wald, die per Koordinaten Treffpunkte markieren. Bei Unfällen helfen sie bei Kontakten zwischen Betroffenem und Rettungsdienst, den Unfallort zu finden. Rettungspunkte können per Schild im Wald oder im Netz ausgewiesen werden. www.kwf-online.de