Balve. . Pfarrer Cosmas Alule hilft Kindern in Uganda mit Spendengeldern aus Garbeck. Urlaubsvertretungen im Sauerland sind für ihn auch Erholung
Monsignore Dr. Cosmas Alule ist ein gern gesehener Gast im Sauerland. Seit zwei Jahrzehnten kommt der Priester aus Afrika regelmäßig nach Garbeck und übernimmt Urlaubsvertretungen im Pastoralverbund Balve-Hönnetal. Als Mann Gottes sind ihm all seine Schützlinge wichtig, doch ganz besonders liegen Cosmas Alule die jüngsten Gemeindemitglieder am Herzen. Kinder gehören nicht nur zu den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft, sie sind auch die großen Hoffnungsträger auf Ugandas Weg in eine bessere Zukunft.
Familien können Schulgeld für Kinder nicht bezahlen
In seiner Heimat im Norden des zentralafrikanischen Staates Uganda profitieren rund 50 Schulkinder von finanzieller Unterstützung aus dem Pastoralverbund. Ein gutes Dutzend davon hat der Monsignore selbst unter seine Fittiche genommen. „Ich betreue selbst einige Kinder, denn viele Familien bei uns sind sehr arm und können das Schulgeld für Kinder nicht bezahlen“, erklärt er. Weil Pfarrer Cosmas Alule häufig in den Gemeinden unterwegs ist, kennt er Familien, die besonders bedürftig sind.
Doch die Spendengelder aus dem fernen Deutschland reichen nicht, um allen zu helfen. Deshalb muss der Priester auswählen. Neben der Bedürftigkeit der Familie spielt das Interesse der Kinder am Schulbesuch eine entscheidende Rolle. „Die Kinder müssen großes Interesse daran haben und sie müssen die Fähigkeiten dazu mitbringen“, so Alule. Seine zwölf Schützlinge werden jedes Jahr mit 150 Euro aus Garbeck unterstützt. Das Geld gibt der Monsignore an die Eltern weiter, damit diese den Schulbesuch ihrer Kinder bezahlen können. „Manchmal reicht dieses Geld aber nicht aus“, weiß der Pfarrer aus Afrika. „Die Gebühren sind je nach Schule unterschiedlich – und wenn das Geld nicht reicht, muss ich selber mit meinen eigenen Ersparnissen helfen.“
Fast 60 Prozent Arbeitslosigkeit
Geld zu verdienen, fällt vielen Familien in Uganda sehr schwer. Der Großteil der Bevölkerung seien Kleinbauern, erzählt der Pfarrer. Die Arbeitslosigkeit in Uganda liegt bei fast 60 Prozent. Der kostenfreie und verpflichtende Schulbesuch in den ersten sieben Jahren sei ein guter Anfang, ist er sich sicher. Wer aber eine gute Arbeit finden will, müsse weiter lernen.
Nach Garbeck kommt der Monsignore aus Uganda sehr gerne. In diesem Sommer sind es sieben Wochen von Anfang Juli bis Ende August. Warum er das schon seit 20 Jahren jedes Jahr tut? „In erster Linie komme ich, um meinen Glauben mit der Gemeinde hier zu teilen. Das ist mir sehr, sehr wichtig“, betont Cosmas Alule. Mit Garbeck verbindet ihn aber noch mehr: „Die Gemeinde hier hilft mir, in Afrika zu helfen. Das ist ein Zeichen ihres Glaubens. Selbstverständlich haben sich im Laufe der Jahre auch Freundschaften entwickelt. Garbeck ist für mich zu einer zweiten Heimat geworden.“
Und da gäbe es noch einen Grund: „Die Urlaubsvertretungen im Pastoralverbund Balve sind für mich auch immer ein wenig Erholung“, gibt der Monsignore lächelnd zu. „Die Arbeit die ich hier leiste, ist etwas anderes als das, was ich zu Hause mache. Dieser Wechsel tut mir sehr gut.“
Reichlich Priesternachwuchs
Daheim in Afrika macht Alule nie Urlaub. Dort herrsche Arbeit pur, sagt er. Als Rektor des lokalen Priesterseminars ist er viel zu sehr mit seinen Studenten beschäftigt. Und die gibt es reichlich. Probleme, Priesternachwuchs zu finden, gebe es in Uganda nicht, sagt Cosmas Alule. Allein im Priesterseminar Alokolum werden 210 Männer auf ihr Priesteramt vorbereitet. Und das, obwohl wir eigentlich nur Platz für 180 Priesteranwärter haben“, so Alule.
Wer den Pfarrer bei seiner Hilfe unterstützen will, kann das am besten mit Geldspenden tun. Zwar sei es inzwischen kein Problem mehr, Geld direkt von einem deutschen Konto nach Uganda zu überweisen, aber der Ugandakreis der Kolpingfamilie Garbeck bietet sich als Vermittler an. Denn der kann auch Spendenquittungen ausstellen. Kontakt: Uganda-Kreis der Kolpingfamilie Garbeck: Theo Steffens; In der Lanfert 31; 58802 Balve-Garbeck; Telefon: 02375/4280; Mail: info@uganda-garbeck.de