Balve. . Es knallt beim Festspielverein. Vorsitzende Ulrike Mertens geht nach nur einer halbjährigen Amtszeit. Und sie geht nicht allein.
Es knallt beim Festspielverein Balver Höhle. Die Vorsitzende Ulrike Mertens hat ihr Amt am Freitag mit sofortiger Wirkung aufgegeben. Außerdem warfen der stellvertretende Vorsitzende Thomas Kruse, Pressesprecher Adalbert Allhoff-Cramer und Beisitzer Siegfried Dohalt hin. Damit zieht sich knapp die Hälfte des insgesamt neunköpfigen Vorstandes zurück. Wie es weiter geht, ist vorerst ungeklärt.
Mertens hatte den eigenen Rückzug und die Ämteraufgabe der drei weiteren Vorstandsmitglieder zunächst per Mail mitgeteilt. Gründe gab sie nicht an.
Auf Anfrage der WP nannte sie „unüberwindbare Differenzen“ als Grund. „Es geht an die Gesundheit“, fügte Mertens hinzu. „Ich habe die Reißleine gezogen“. Stadt, Sparkasse seien informiert.
Kruse indes mochte sich auf Anfrage der WP vorerst nicht äußern.
Bürgermeister bedauert
Allhoff-Cramer führte im WP-Gespräch „Gründe interner Natur“ an. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei nicht mehr gegeben, Allhoff-Cramer hofft, dass dem Verein ein Neustart gelingt. Er selbst war erst bei der vergangenen Jahreshauptversammlung als Vereinssprecher angetreten.
Sparkassen-Marketingchef Tomislav Majic zeigte sich „völlig überrascht“. Er habe von den Persionalien am Freitagmorgen erfahren. Erst vor kurzem hatte die Sparkasse den Festspielverein mit 1000 Euro unterstützt. Sparkassen-Vorstand Mike Kernig sitzt im Beirat.
Das Zerwürfnis im Vorstand kommt zur Unzeit. Bereits vom 2. bis 4. August steht eine Großveranstaltung an: das „Irish Folk & Celtci Musiv Festival“.
70 000 Euro Schulden, mickrige Spenden
Majic erwartet, dass der verbliebene Vorstand handlungsfähig sei. Kassierer Hermann Becker müsse schnellstmöglich eine außerordentliche Sitzung einberufen, um einen neuen Vorstand zu wählen.
Im Verein gärt es schon länger. Voriges Jahr zog sich die langjährige Vorsitzende Uta Baumeister zurück. Der Verein war über einen längeren Zeitraum hinweg in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zeitweilig war von mehreren Hunderttausend Euro Schulden die Rede. Zuletzt waren es noch 70 000 Euro. Zugleich beklagt der Verein minimale Spenden-Einnahmen. 2017 waren es 2400 Euro.
Bürgermeister Hubertus Mühling bedauerte die Entwicklung. Der WP sagte er: „Mit Frau Mertens gab es eine gute Zusammenarbeit.“