Balve. . Feuer-Gefahr im Wald: Der Index ist inzwischen auf die vorletzte Warnstufe gestiegen. Am Mittwoch gibt’s Gewitter. Doch das Brand-Problem bleibt.
Ein trockenes Frühjahr ist nahtlos in einen trockenen Sommer übergegangen. Dass für Mittwoch Gewitter angekündigt sind, macht die Lage für heimische Wälder nicht eben besser. Auf Anfrage der WP erklärte Förster Richard Nikodem vom Landesbetrieb Wald und Holz, die Waldbrandgefahr sei zuletzt deutlich gestiegen.
Grundsätzlich sei die Waldbrandgefahr im Frühjahr meist am höchsten, wenn die ganzen abgestorbenen Pflanzenteile noch nicht vom frischen Grün überwuchert sind. Aber: „Wetterbedingt haben wir allerdings derzeit eine hohe Waldbrandgefahrenstufe (vier von fünf).“
Wetterdienst ermittelt Brand-Index
Der Waldbrand-Index wird vom Deutschen Wetterdienst ermittelt. Die amtlichen Meteorologen messen auch, wie groß die Gefahr eines Wiesenbrandes ist. Bisher war die Gefahr eines Grasland-Feuers im Raum Balve mäßig. Doch am Mittwoch steigt der Wert auf dem Brand-Index, wie im Wald, auf dem Gefahrenindex vier.
Förster Nikodem erinnert daran, dass Feuer und Rauchen im Wald ohnehin in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober verboten seien. Das ist im Landesforstgesetzt festgelegt. Für Rauchen und Feuer am Waldesrand hat der Gesetzgeber obendrein einen Mindestabstand von 100 Metern festgelegt. Die Regel wurden aufgestellt, weil Funkenflug nicht zu unterschätzen sei.
Ausnahmen gelten für Waldbesitzer und deren Personal, Behörden-Mitarbeiter, Jäger und Imker.
Zweite Wochenhälfte wieder trocken
Allerdings beobachtet Richard Nikodem immer wieder Verstöße gegen die Vorschriften. „Besonders häufig wird dies von Autofahrern missachtet, die Ihre Kippen aus dem fahrenden Auto werfen“, weiß der Wald-Experte. „Aber auch das Grillen – zum Beispiel am Sorpe-Ufer -- kommt vor.“
Ein folgenschwerer Gesetzesverstoß kann für Wald-Frevler teuer werden. Das Landesforstgesetz sieht eine Höchststraße von 25 000 Euro vor. Richard Nikodem räumt allerdings ein, dass die verhängten Busgelder üblicherweise eine Höhe von 25 bis 50 Euro haben.
Zusammenarbeit mit Feuerwehr
Das Forstamt hat nach Angaben von Richard Nikodem für das ganze Jahre einen Bereitschaftsplan, so dass für die Feuerwehr auch außerhalb der normalen Dienstzeiten ein Ansprechpartner des Forstamtes zur Verfügung steht.
Ob die angekündigten Gewitter in der Region tatsächlich die erhoffte Regenmenge bringen, bleibt abzuwarten. Die zweite Wochenhälfte soll warm und trocken werden.