Balve. . Heute Abend ist im Lohgerberhaus die entscheidende Versammlung. Danach soll es an die Arbeit gehen. Verein will Vielfalt bewahren.

Der heutige Freitag könnte für Balve ein historischer Tag werden: Um 19 Uhr beginnt im Lohgerberhaus an der Alten Gerichtsstraße die Gründungsversammlung des neuen Hönnetal-Vereins. Nachdem das Interesse zuletzt mit mehr als 20 Teilnehmern recht groß war, dürften am Zustandekommen des Vereins mit dem Arbeitstitel „Naturhistorische Gesellschaft Hönnetal“ kaum noch Zweifel bestehen.

Die Initiatoren, Adalbert Allhoff-Cramer aus Balve und der Höhlenforscher Andreas Kolarik aus Menden, dürfen wohl darauf hoffen, dass dieses Interesse künftig noch wächst. Wie vielfältig das Hönnetal ist, was es für einen Verein wie diesen zu bewahren, was es aber auch zu verbessern gäbe, soll die nebenstehende Grafik zeigen.

Das neue Projekt will bekanntlich an die Tradition der „Schutzaktion für das Hönnetal“ von 1920 anknüpfen. Damals endete eine siebenjährige Maßnahme, die die spektakuläre Kulisse vor einem geplantem Kalkabbau bewahrte. „Eine der ersten großen Naturschutzinitiativen in Deutschland“, nennt Andreas Kolarik die damalige Bürgerbewegung.

Entwicklungs des Tals fördern

Heute will niemand mehr das Tal einreißen – es geht darum, seine Schönheiten und Attraktionen herauszustreichen. Zugleich will der Verein negative Seiten verbessern helfen. Wenn man die topographisch bedingt engen Kurven und das Nadelöhr der Sanssouci-Unterführung schon nicht aufweiten kann, steht ein sicherer Radweg für das Hönnetal ebenso auf der Agenda wie ein besseres Miteinander motorisierter und nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer.

Auch Beiträge zum dunkelsten Kapitel des Hönnetals, der unterirdischen Fabrik Schwalbe 1/Eisenkies, wären sicherlich leistbar. Ziele wie Vermehrung des Wissens über das Hönnetal stehen indes im Satzungsentwurf, der kürzlich vorgestellt wurde. Anstöße für Forschungsvorhaben und die Bereitstellung von Mitteln sind denkbar.

Allerdings hatten Kolarik und Allhoff-Cramer in der jüngsten Versammlung auch erklärt, dass sich der Verein nicht von vornherein auf bestimmte Themen und Projekte festlegen lassen wolle. Man wolle „die Entwicklung des Hönnetals als Ganzes fördern“.

Auflisten will der Verein auch, wo Fundstücke aus Ur- und Frühgeschichte aufbewahrt werden. Die Mitglieder sollen ihr Wissen nicht für sich behalten: Die Öffentlichkeitsarbeit dürfte wichtiger Bestandteil der Arbeit werden – einschließlich Aufklärung und Exkursionen sowie eines museumspädagogischen Ansatzes. Auch die Anregungen aus der jüngsten Sitzung dürften eine Rolle spielen – wie das Projekt des Aussichtsturms in Höhe Feldhofhöhle. Der Verein hätte also eine Fülle von Aufgaben vor sic – nach der Gründung.

>>>INFO: Kontakt zu den Städten gewünscht

Der neue Hönnetal-Verein will nach eigenen Angaben zusammenführen und Denkanstöße geben. Als Gesprächspartner dafür kommen auch die fünf Hönnetalstädte in Betracht.

Außerdem sollen Kontakte zu Vereinen und Institutionen wie der Heimwacht Balve, den Eisenbahnfreunden Hönnetal und „Hönnetal im Wandel“ geknüpft werden.