Balve. . Daniel Pütz kritisiert, dass es keinen gemeinsamen Webauftritt des Balver Fachhandels gibt. Comics sollen Kunden in die Geschäfte locken.
Das Schreckgespenst Onlinehandel bereitet auch den heimischen Händlern Sorgen. Der stellvertretende Vorsitzende des Balver Fachhandels, Daniel Pütz, sieht das Internet allerdings nicht als Feind. Er merkt vielmehr kritisch an, dass es noch immer keinen gemeinsamen Webauftritt des Balver Fachhandels gibt und schlägt vor, das zu ändern. Es bestehe die Möglichkeit, mit einem bereits bestehenden Portal zu kooperieren, was möglicherweise einfacher sei, als ein eigenes Portal aufzubauen.
Geschäfte vor Ort können nicht immer die günstigsten sein
Die Gemeinschaft Balver Fachhandel ist eine Werbegemeinschaft, bestehend aus ca. 40 Mitgliedern aus Handel, Dienstleistung und Gewerbe.
Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam dafür zu sorgen, dass Balve ein gesunder Handelsstandort bleibt. Der Fachhandel wirbt: „Wir sind persönlich für unsere Kunden da.“
Den Händlern ist bewusst, dass sie nicht immer die günstigsten sind. Sie wollen aber damit punkten, Qualität, Service und Beratung zu bieten.
Die Händler sorgen dafür, dass man auch weiterhin vor Ort einkaufen kann. Das sei besonders für diejenigen wichtig, die nicht alles im Internet bestellen können.
Werbung per Push-Nachricht
Daniel Pütz stellt seinen Fachhändlerkollegen zudem eine neue Möglichkeit vor, Online-Inhalte an Offline-Kunden zu übermitteln. Interessierte Händler könnten ein kleines Gerät kaufen, das einfach im Geschäft installiert wird und automatisch per Push-Nachricht aktuelle Angebote oder die Website des Geschäftes auf die Smartphones von Kunden im Laden übermittelt. Allerdings funktioniert diese Technik bisher nur mit Android-Telefonen, nicht mit Apples iPhones. Außerdem müsste die hinterlegte Website für diesen Dienst bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen. Mit einmalig 250 Euro sei diese neue Technik relativ preisgünstig. „So können wir die Leute ansprechen, die ohnehin schon vor Ort sind“, wirbt Pütz für seine Idee.
„Abenteuer in Ballova“
Während vielleicht nicht alle Kunden sich über zusätzliche Nachrichten auf ihrem Smartphone freuen, verspricht der Vorschlag vom Fachhandels-Vorsitzenden Rolf Biggemann mehr Aussicht auf Erfolg und Akzeptanz. Man möge doch bitte mit kleinen Aufmerksamkeiten bei Kunden punkten.
An Ideen, wie das Einkaufen vor Ort in Balve gefördert werden kann, mangelt es den heimischen Händlern nicht. Noch im Mai, spätestens aber im Juni soll eine weitere Werbeaktion des Balver Fachhandels an den Start gehen – und erneut stehen die Kunden im Fokus, die sich persönlich zum Einkaufen in die Stadt begeben.
Der Fachhandel bringt im Abstand von 14 Tagen jeweils eine Seite eines insgesamt sechsseitigen Comics zum Sammeln raus, der bei Einkäufen gratis in den Geschäften mitgenommen werden kann. So sollen Kunden – und deren Kinder – in die Geschäfte gelockt werden, um sich den Comic abzuholen und entsprechend einzukaufen. Durch die rückseitig aufgebrachte Werbung können zudem Händler auf das Angebot des eigenen Geschäfts aufmerksam machen.
Die sechs Comicfolgen von „Abenteuer in Ballova“ stammen aus der Feder von Daniel Pütz. Der Mediengestalter erklärt zwar, dass Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen sowie zu zwei Helden aus einer anderen Comicreihe rein zufällig seien, aber ein wenig schmunzeln muss er dabei selber.
Zum Inhalt: Man schreibt das Jahr 50 vor Christus. Ein gallischer Krieger und sein unternehmerischer, etwas stärker gebauter Freund landen auf einem ihrer Streifzüge in Ballova. Leider endet hier ihre Reise. Ein Palisadenzaun trennt sie vom benachbarten Ort Garbecia. Aber auch im schönen Ballova warten spannende Erlebnisse auf die beiden – und sie lernen die verschiedenen Marotten und Eigenheiten der Ballovaren kennen. Außerdem treffen sie auf verschiedene, liebevoll überzeichnete bekannte Persönlichkeiten, die auch schon damals Ballova (das heutige Balve) bewohnten.
Inzwischen hat Pütz genügend Sponsoren für das Projekt gefunden. Er sagt: „Ich finde es toll, dass wir das Projekt gemeinsam realisieren können und nach Max das Mammut und dem Balver Sauerlandlied den Balvern einen weiteren bleibenden Werbeträger schenken können.“