Balve. Pfarrer Schulte ist sich sicher, dass die Bagger noch in diesem Jahr anrücken. Auf einen Termin für den Neubau kann er sich aber nicht festlegen.

Der Countdown läuft. Das katholische Pfarrheim neben der St.-Blasius-Kirche soll im Herbst abgerissen werden. Der Kirchenvorstand weist alle Nutzer des Pfarrheims darauf hin, sich nach einem neuen Domizil umzuschauen, bis der Neubau steht. Wann das der Fall sein wird, ist noch offen.

Nach mehreren Jahren mit Planungen, Ankündigungen, Terminabsagen und neuen Absichtserklärungen muss die Frage erlaubt sein, ob es denn mit dem nun angekündigten Abriss wirklich im Herbst losgehen wird. „Ja, der Abriss soll wirklich noch in diesem Jahr erfolgen“, bekräftigt Pfarrer Schulte, gibt aber gleichzeitig zu. „Der Termin im Herbst ist sportlich. Aber spätestens November oder Dezember soll es wirklich soweit sein.“

Warten auf Gutachten

„Wir haben den Vorlauf jetzt so festgelegt“, sagt Pfarrer Andreas Schulte. „Denn es braucht ja eine gewisse Zeit, alles vorzubereiten.“ Bruno Köck aus dem Kirchenvorstand erklärt, dass zurzeit Gutachten erstellt werden, die Aufschluss über mögliche Schadstoffe wie Asbest oder problematische Kunststoffe im Gebäude geben sollen. Erst dann könne man beim Märkischen Kreis eine Abrissgenehmigung beantragen. „Und wenn die Genehmigung vorliegt, wird unser Architekt die Ausschreibungen vorbereiten. Im Herbst soll wirklich abgerissen werden.“

„Deshalb müssen sich alle Gruppen Alternativen suchen“, betont Pfarrer Schulte. „Mit unserem Zentralbüro sind wir ja schon raus.“ Die Verwaltung hat eine neue Heimat in der ehemaligen Vikarie am Kirchplatz gefunden. Auch für den DeCent-Laden gibt es in der Bogenstraße ein neues Domizil. Doch es sind auch noch langjährige Nutzer des Pfarrheims auf der Suche.

Dass sich der Abriss des alten Pfarrheims und der folgende Neubau über mehrere Jahre hingezogen haben, bewertet Pfarrer Andreas Schulte übrigens als nicht weiter tragisch. „Am Ende hat es auch etwas Positives, dass es etwas länger gedauert hat“, sagt der Leiter des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal. „Denn in der Zwischenzeit hat sich die Zuschusslage aus Paderborn geändert. Die finanzielle Belastung wird für unsere Gemeinden nun nämlich niedriger ausfallen.“

Viele Unwägbarkeiten

Nach dem Abriss ist vor dem Neubau – und der Zeitrahmen dafür interessiert die Gemeinde mindestens genau so brennend. „Anfang des nächsten Jahres“, lässt sich Bruno Köck als Termin für den Beginn der Bauarbeiten entlocken. Sich näher festlegen, oder gar einen Fertigstellungstermin nennen mag der Baubeauftragte des Kirchenvorstandes nicht – schließlich gebe es zu viele Unwägbarkeiten. Zum Beispiel das Wetter oder Baufirmen und Handwerker, die aufgrund guter Konjunktur volle Auftragsbücher haben. „Termine festzulegen ist einfach, aber Firmen zu finden, die diese Termine auch einhalten, kann schwierig werden“, sagt Bruno Köck. „Unser Ziel ist es Anfang 2019 mit dem Neubau zu beginnen. Wie lange es dann dauert, werden wir sehen. Ich bin kein Hellseher.“

Dank für Gastfreundschaft

Auch Pfarrer Andreas Schulte gibt sich gelassen. Er betont: „Wir freuen uns darauf, wenn es losgeht. Denn das neue Haus wird uns ganz andere Möglichkeiten bieten. Bis dahin ich bin allen dankbar, die unseren Gruppen eine Herberge anbieten, damit unser Gemeindeleben fortgeführt werden kann. Zum Beispiel der sehr gastfreundlichen evangelischen Kirchengemeinde, aber auch dem Gesundheitscampus, wo unser Kirchenarchiv untergekommen ist.“