Balve. . Balves freikirchliche Gemeinde hat Grund zu feiern. Die Christusgemeinde ist seit 20 Jahren vor Ort.

Die Christusgemeinde Balve feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Mit einem Dankgottesdienst blickten die Mitglieder der freikirchlichen Gemeinde auf die vergangenen beiden Jahrzehnte zurück. „Es war nicht als großer Festakt gedacht, um sich selbst zu feiern, sondern Gott den Dank auszudrücken für seinen Segen und sein Durchtragen in den vergangenen Jahren“, betont Michael Lehnert, Mitglied der Gemeindeleitung. In einer kleinen Festschrift hält er Rückschau auf 20 Jahre Christusgemeinde Balve. Und erklärt, was „Freikirche“ eigentlich bedeutet.

Entstehung der Gemeinde

Vor etwa 25 Jahren traf man sich zu den ersten Hausbibelkreisen, seit 20 Jahren ist die Christusgemeinde selbstständig. Hervorgegangen ist sie e aus der Freikirchlichen Gemeinde Neuenrade. Seit 1997 werden Gottesdienste und vieles mehr in Balve angeboten. Die Gemeinderäume befinden sich im ehemaligen „Kallerheim“, Helle 10. Aktuell hat die Gemeinde 30 Mitglieder.

Ursprung der Freikirchen

Freikirchen haben ihren Ursprung in der Reformationszeit. Sie gehören zum Protestantismus. Schon damals und auch im Laufe der Jahrhunderte entstanden verschiedene Richtungen. So sind Namen wie Baptisten, Mennoniten, Freie Evangelische, Evangelisch-freikirchliche und viele andere bekannt geworden. Viele haben, erklärt Lehnert, gleiche grundsätzliche Glaubensüberzeugungen, jedoch unterschiedliche Gewohnheiten und Organisationsformen. „Im Zusammenhang mit extremen Gruppierungen mit Heilungswundern oder Exorzismus fällt oft der Begriff ,Freikirche’. Doch die meisten freikirchlichen Kreise distanzieren sich von solchen Extremen“, erklärt Michael Lehnert. Auch die Christusgemeinde distanziere sich ausdrücklich von allen Kennzeichen einer Sekte, die die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen auflistet (siehe Zweittext). Im Einzelnen könne nur die jeweilige Gemeinde vor Ort angesehen, kennengelernt und beurteilt werden, lädt Lehnert die Balver Bürger ein und betont: „Die Christusgemeinde Balve ist offen für kritisches Hinterfragen.“

Was bedeutet Freikirche?

„Der Ausdruck Freikirche selber mag vermitteln, dass es sich um eine freie, lose Gemeinschaft von Christen handelt“, erläutert Michael Lehnert. Eine freikirchliche Gemeinde habe jedoch verbindliche Mitglieder, die Sorge füreinander tragen, und eine verantwortliche Gemeindeleitung. Lehnert: „In Bezug auf ihre Glaubensinhalte ist sie an die Bibel gebunden und Gott gegenüber verantwortlich.“

Aufnahme in die Gemeinde

In einer freikirchlichen Gemeinde werde man nicht durch die Geburt Gemeindemitglied, „sondern durch eine bewusste Glaubensentscheidung für Jesus Christus und eine offizielle Aufnahme in die Gemeinde“, erklärt Michael Lehnert. Deshalb würden auch die Kinder der Gemeindemitglieder nicht automatisch als Mitglieder gezählt. Die Finanzierung erfolge nicht durch Kirchensteuern, sondern durch freiwillige Spenden. Lehnert: „Eine freikirchliche Gemeinde nimmt Aufgaben wie Jugendarbeit, Seelsorge, Diakonie und Mission wahr. Auch werden Trauungen und Beerdigungen durchgeführt.“ Finanziert werde die Gemeindearbeit durch Spenden.