Neuenrade. Das Stadtmuseum Neuenrade ist um ein Ausstellungsstück interessanter geworden: Seit der vergangenen Woche steht die einstige Bahnhofsuhr im Frontfenster des Museums zur I. Straße hin.

Das Stadtmuseum Neuenrade ist um ein Ausstellungsstück interessanter geworden: Seit der vergangenen Woche steht die einstige Bahnhofsuhr im Frontfenster des Museums zur I. Straße hin.

Hinweis von Klaus-Dieter Braun

Mehr dem Zufall ist es zu verdanken, dass die Bahnhofsuhr den bereits im Museum vorhandenen umfangreichen Teil an Gegenständen aus dem Zug-/Schienen- und Busverkehr ergänzt. Soweit bekannt wurde, sollte die 1976 installierte Uhr am Bahnhof abgebaut werden.

Klaus-Dieter Braun von dem Bahnhofsgelände gegenüber liegenden Neuenrader Bring- und Wertstoffhof gab den Hinweis, die runde Uhr mit großen Stunden- und Minutenzahlen dem Stadtmuseum zur Verfügung zu stellen.

Dann schlug im wahrsten Sinn des Wortes die Stunde für Ulli Tillmann. Der Ehrenamtler aus dem Stadtmuseum wurde zum hobbymäßigen Uhrmacher. Er säuberte das gute Stück von Rost, bearbeitete es solange, bis vorhandene Beulen der Vergangenheit angehörten und befreite die große Uhr von Spinnen- und Dreckgewebe.

Ulli Tillmann recherchierte im Netz und stelle fest, dass die Uhr eine „Nus“ (= Nebenuhren-Steuerung) hatte, die nicht unbedingt der Garant für Genauigkeit war. Tillmann wurde im Netz weiter fündig und landete bei einem Experten in der Gemeinde Poppenhagen. Der stellt Platinen her, die mit der Zeitfrequenz der Bundesbahn verbunden sind.

Folge: Das aus Frankfurt kommende Signal erreicht jetzt auch die Neuenrader Uhr und geht auf die Sekunde genau. Fachleute sprechen von „atomgesteuerter Uhrzeit“. Selbst bei einem Stromausfall wird die Uhrzeit per Frequenzsteuerung wieder auf die Sekunde eingestellt.

Vergangenen Sonntag fand im Rahmen der Öffnungszeit die „standesgemäße Enthüllung“ der einstigen Bahnhofsuhr statt. Awerd Riemenschneider, neuer Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins Neuenrade und Ulli Tillmann waren in ihrem Element und stellten vor Museumsbesuchern das gute Stück vor.