Balve. . Die Aktion „Offene Gärten im Ruhrbogen“ lebt vom Engagement der Gartenbesitzer. Das lässt in Balve allerdings zu wünschen übrig.

Damit die Hönnestadt von den fünf Terminen im Jahr zumindest einen besetzen kann, haben zwei Familien teilgenommen, deren Gärten schon vor Jahren für Besucher geöffnet waren: Iris und Frank Wassmuth sowie wenige Meter weiter Anette und Jürgen Meller zeigen jeweils 230 Gartenfreunden ihre grünen Wohlfühloasen.

ca. 500 Quadratmeter

Erste Station ist das Ehepaar Meller (Im Dörntken). Über ca. 500 Quadratmeter erstreckt sich ihr Garten. Ein kleines, grünes Paradies. Das war nicht immer so. „Vor 18 Jahren gab es hier nur Wiese, drei Fichten und einen alternden Birnbaum“, erzählt Anette Meller. Der Tristesse ist ein buntes Gemüsebeet gewichen.

Während es im Gewächshaus kaum Tomaten oder Gurken gibt, wachsen Rhododendren und Hortensien dieses Jahr besonders schön. Innerhalb einer Nacht hätten die Vögel die Johannisbeeren geräubert, berichtet Anette Meller. „Das hat es in dieser Form noch nie gegeben.“ Überhaupt seien in diesem Sommer sehr viele Vögel in ihrem Garten zu sehen. Das hat einen Grund: der neue Wasserlauf.

Wasser zirkuliert

Er ist acht Meter lang und im Umlaufsystem gebaut. Tief in der Erde liegt das Wasser-Reservoir, eine Regentonne, das Nass wird mittels einer Pumpe in den Kreislauf zirkuliert. Ein Teil des Wassers verdunstet, „aber in diesem Sommer haben wir ja weniger mit Trockenheit zu kämpfen“, sagt Jürgen Meller mit Blick auf das regnerische Wetter der vergangenen Wochen. Nachts bleibt das klare Element in zwei Wasserspiegeln stehen – eine willkommene Quelle für Vögel.

Hinter dem Wasserlauf – so das nächste Projekt von Anette und Jürgen Meller -- soll im kommenden Jahr ein Sonnendeck entstehen. Bis dahin können sie sich auf der Sonnenterrasse oder an der Feuerstelle auf die letzten Sommertage des Jahres freuen.

Selbst gebautes Blockhaus

Wenige Meter weiter, im Garbecker Kirchweg, laden Iris und Frank Wassmuth die Besucher in ihr grünes Reich ein. „Unseren Garten machen nicht viele blühende Blumen aus“, sagt Iris Wassmuth. Es sind andere Details, die Wärme und Wohlfühl-Atmosphäre vermitteln. Ein Pavillon, eine Feuerstelle, die offene Terrasse, das „Sonnenwohnzimmer“ oder das selbst gebaute Blockhaus – „der ganze Stolz meines Mannes“. Das alles auf einer Fläche von insgesamt 1500 Quadratmetern.

Ein Teich, ein Wasserlauf

Aus zwei Teichen ist einer geworden (Frank Wassmuth: „Zu pflegeintensiv“), dafür ist ein Wasserlauf hinzugekommen. Den Pavillon ziert eine Weinranke. „Sie haben es sehr schön und gemütlich hier“, lobt ein älteres Ehepaar, sichtlich beeindruckt.

Obwohl der Garten einem Paradies gleicht, gibt es bei den Wassmuths weitere Ziele: neue Bänke zum Beispiel an der Feuerstelle, die Frank Wassmuth, wie alle anderen Möbel auch, selber baut. An einen englischen Rasen denkt das Ehepaar nicht, naturbelassen soll er bleiben. Frank Wassmuth kann sich aber vorstellen, im nächsten Jahr eine Wildblumenwiese in den Garten zu integrieren.