Balve/Menden. . Regionalhistoriker Antonius Fricke wandelt auf den Spuren der Dichterin Droste-Hülshoff. Sie stand auf wilde Romantik.
Antonius Fricke gehört zu den Regionalhistorikern, die zwischen Fröndenberg, Menden und Balve jeden Stein mit Vornamen kennen. Bei der Erforschung des unterirdischen Nazi-Monsterprojekts „Eisenkies“ im Städtedreieck Balve/Menden/Hemer machte er sich einen Namen. Er hat aber auch eine romantische Ader. Am Sonntag, 30. Juli, 15 Uhr, bittet Fricke zur Droste-Hülshoff-Exkursion durchs wilde Hönnetal.
Die Dichterin als Briefmarke
„Die Bergschlucht unter der Schlossruine und der bekannten Tropfsteinhöhle Klusenstein dürfte ungezweifelt einen ehrenvollen Platz im Gebiete des Wildromantischen ansprechen, sonderlich das Letzte, und eben diese starr gegen einander rückenden Felswände, an denen sich der kaum fußbreite Ziegenpfad windet – oben das alte Gemäuer, in der Mitte der schwarze Höllenschlund, unten im Kessel das Getöse und Geschäum der Mühle, zu der man nur vermittels Planken und Stege gelangt, und wo es immer dämmert.“ So schwärmte Annette von Droste-Hülshoff einst, die den Deutschen so lieb und teuer ist, dass die Deutsche Post ihr im vorigen Jahr eine Briefmarke verehrte.
Neue Sachlichkeit und Romantik
Mendens Bodendenkmalpfleger Fricke wandelt im Auftrag des Mendener Museums- und Heimatverein auf den Spuren der Dichterin, die zeitweilig auf Gut Rödinghausen unweit der Balver Stadtgrenze logierte.
Natürlich weiß Fricke, dass mit Industrie, Siedlungen und Straßen die neue Sachlichkeit ins romantische Hönnetal einzog. „Umso schöner ist es, dass sehr viel bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist, welches die Besucher immer wieder begeistert“, wie Fricke feststellt.
Ein seltenes Naturphänomen
Der Treffpunkt ist am Sonntag, 30. Juli, 15 Uhr am früheren Bahnhaltepunkt Klusenstein im Hönnetal, am Abzweig der Straße nach Hemer von der Hönnetalstraße.
Fricke über die Route: „Es geht von da an die Hönne aufwärts zur Klusensteiner Mühle. Unterwegs gibt sich der Blick den Hang hinauf frei auf den Eingangsbereich der fundreichen Großen Burghöhle unmittelbar unterhalb der früher möglicherweise durch einen unterirdischen Gang mit ihr verbundenen Burg Klusenstein.
Nach der Klusensteiner Mühle am jenseitigen kurkölnischen Ufer der Hönne tritt das Naturphänomen des in längeren Trockenzeiten oft wasserleeren Hönnebettes in den Mittelpunkt.“
Senkrecht abfallende Felszinne
Danach folgt einer der schönsten Blicke im Hönnetal über den Hönnefluß hinweg auf die Felsgruppe Sieben Jungfrauen und die Bastei.
Abschluss der Wanderung durchs wilde Hönnetal: ein Blick auf eine senkrecht abfallenden Felsenzinne und die über der Hönne liegende märkische Grenzfestung Burg Klusenstein.