Mellen. Marco Voge ist der erste Direktkandidat aus dem Stadtgebiet Balve, der in den NRW-Landtag einzieht. Wir haben ihn am Wahlabend begleitet.

  • Marco Voge dankt Freunden und seiner Familie für die Unterstützung - allen voran seiner Frau Pamela
  • Es sagt, sein Arbeitsalltag werde sich ändern, nicht aber, dass er hier in der Region verwurzelt bleibe
  • Er weiß, dass er als Landtags-Abgeordneter von den Menschen nun anders wahrgenommen wird

Das kleine Maskottchen, ein Geschenk von Töchterchen Emma, wird seinen Platz im Büro in Düsseldorf finden. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wird der neu gewählte CDU-Landtags-Abgeordnete Marco Voge am heutigen Dienstag um 10.30 Uhr an der Fraktionssitzung der Christdemokraten teilnehmen.

Nervosität

Eine Frage, die ihn seit Tagen begleitet, ist, ob er vor der Wahlentscheidung aufgeregt, angespannt oder nervös gewesen sei. „Nein“, betont Marco Voge in ruhigem Ton. „Viele sind von der Antwort überrascht. Aber was ich jetzt habe, kann mir keiner mehr nehmen. Dazu zählt insbesondere meine Familie. Ich kann heute nur gewinnen.“ Zudem habe er „große Demut“ vor der Entscheidung der Wähler. Die schenken ihm mit einem Stimmenanteil von 43,24 Prozent im Wahlkreis II großes Vertrauen.

Wer Marco Voge am Wahlabend im Landmarkt beobachtet, nimmt ihm die Worte ab. Es gibt keinen Moment der Aufgeregtheit, keinen Moment der Hektik oder Unruhe. Kurz vor seiner Rede, die die etwa 100 Gäste mit lauten „Marco, Marco“-Rufen einläuten, setzt er sich einen Moment abseits, schlägt die Hände vors Gesicht – so, als könne er das Wahlergebnis gar nicht realisieren. Erst am Ende seiner zehnminütigen Ansprache muss er einmal tief schlucken, als er Freunden und seiner Familie für die Unterstützung dankt, allen voran seiner Frau Pamela: „Ohne Dich würde ich hier nicht stehen.“

Wahlkampf

Marco Voge betont, wie fair und respektvoll er abgelaufen sei – trotz aller unterschiedlichen Einstellungen und Ansichten. „Ich habe mich bei den anderen Mitbewerbern für den fairen Wahlkampf bedankt“, sagt der Meller. „Es hat nie persönliche Angriffe gegeben. Das war sehr wohltuend.“

Erfolgsgeheimnis

Natürlich sei seine Wahl in den NRW-Landtag auch Folge eines Landestrends, gibt Voge unumwunden zu. „Ein Stück weit zählte sicherlich aber auch der Persönlichkeitsfaktor.“ Er habe den Slogan ‚Ackern für die Region‘ glaubhaft transportiert. „Er war zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder Show.“

Veränderung

„Mein Arbeitsalltag wird sich ändern, nicht aber, dass ich hier in der Region verwurzelt bleibe“, sagt Marco Voge. Er werde weiter Kontakte im Märkischen Kreis knüpfen, „zuhören, mich kümmern, mich einsetzen. Genau das, was ich bisher als Ortsvorsteher, Ratsmitglied und Kreistags-Abgeordneter getan habe“, verspricht der Wahlsieger. Er sei sich natürlich auch darüber klar, dass er als Landtags-Abgeordneter von den Menschen nun anders wahrgenommen würde.

Themen für Balve

Angesprochen auf erste Vorstellungen, wie er sich zukünftig in Düsseldorf für das Stadtgebiet Balve einbringen kann, sagt Marco Voge: „Ich denke da an den Zustand der Straße in Langenholthausen oder den Radweg von Langenholthausen nach Mellen.“ Weiteres Thema würden bestimmt die Kommunalfinanzen sein. Seine Partei werde ein „ernsthaftes Angebot für die Region machen. Ab morgen geht es richtig los, und ich habe richtig Bock darauf.“

Reaktionen

Zu den Gratulanten zählt neben Bürgermeister Hubertus Mühling („Für Balve kann der direkte Draht nach Düsseldorf nur gut sein“), CDU-Fraktions-Vorsitzender ­Andreas Giesen („Für den ländlichen Raum ist seine Wahl ein Vorteil. Vielleicht finden wir mehr Gehör“) und Stadtverbands-Vorsitzender Hubert Sauer („Ich erwarte mir einen Schub für Balve“) auch Landrat Thomas Gemke. Angesprochen darauf, ob der Zwist zwischen dem Balver Stadtverband und dem neuen Landtags-Abgeordneten Marco Voge nun endgültig beigelegt sei, antwortet der Kreischef diplomatisch: „Dass der Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzende heute Abend hier sind, ist ein gutes Zeichen der Zusammenarbeit.“

Marco Voge ergänzt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen Lösungen haben wollen und auf diese Art Streitigkeiten gut und gerne verzichten können.“