Balve. . Gebell ist auf dem Übungs- und Trainingsplatz der Hundefreunde Balve nichts Ungewöhnliches. Viel Polizei- und Medienpräsenz dagegen schon.
- Polizei vereinbart kreisübergreifend Zusammenarbeit im Diensthundewesen
- „Kein Strolch darf sich mehr sicher fühlen“, sagt Michael Kuchenbecker, Polizeidirektor des Märkischen Kreises
- Im Bereich des Diensthundewesens sei bislang noch nicht so effizient und effektiv zusammengearbeitet worden
Hier, am Rande der Bundesstraße 229 in Balve-Langenholthausen, haben die Polizeidirektoren Michael Kuchenbecker (Märkischer Kreis), Klaus Bunse (Hochsauerlandkreis), Diethard Jungermann (Kreis Olpe) und Wilfried Bergmann (Kreis Siegen-Wittgenstein) am Dienstag eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit unterschrieben. Sie betrifft die Aus- und Fortbildung im Diensthundewesen.
Enge Zusammenarbeit
„Wir arbeiten ohnehin schon in vielen Bereichen eng und vertrauensvoll zusammen“, sagt der Abteilungsleiter der Polizei MK, Michael Kuchenbecker. Im Bereich des Diensthundewesens sei das bislang noch nicht so effizient und effektiv gewesen. Soll sich nun ändern. Mit der Unterschrift unter das Skript werden die Fortbildungen im Diensthundewesen nicht mehr in den einzelnen Kreisen, sondern kreisübergreifend erfolgen. Kuchenbecker: „Ohne Fortbildung und Fachkompetenz geht es nicht.“ Für den oder die Bürger sei diese Vereinbarung nicht entscheidend. Aber sie trage wesentlich zum Wunsch der Bevölkerung bei, „eine funktionierende Polizei“ zu haben. „Kein Strolch darf sich in Südwestfalen mehr sicher fühlen“, sagt Michael Kuchenbecker.
Fünf Diensthundeführer im Märkischen Kreis
Diensthundeführer – aktuell fünf im Märkischen Kreis (drei im Einsatz, zwei in der Ausbildung), einer im Hochsauerlandkreis (zwei stehen hier zu), zwei im Kreis Olpe und drei im Kreis Siegen-Wittgenstein – und ihre Vierbeiner haben an der Aufklärung von Kriminalitätsdelikten oft maßgeblichen Anteil. Wie, zeigen unter anderem die Diensthundetrainer Markus Müller (MK) und Christoph Weingarten (Olpe) sowie Hundeführer Eberhard Wiese (Olpe) in Balve. Die Hunde – fast ausschließlich Malinois (belgische Schäferhunde), weil sie arbeitsfreudig und triebstark sind – durchlaufen mit ihren Herrchen einen 16-wöchigen Lehrgang. Die Ausbildungsstätte ist in Stukenbrock.
Hauptsächlich Malinois
Hier wird der „richtige Riecher“ geschult. Die Malinois, 24 Stunden am Tag bei ihren Hundeführern, werden auf ihre Eignung hin überprüft. Unter anderem in der „Nasenarbeit“ (Stöbern nach Gegenständen, die von dem oder die Täter angefasst wurden), in der Spurensicherung oder im Schutzdienst. Zusätzliche Ausbildungen erhalten manche Vierbeiner noch im Rauschgiftsektor. Die Stars unter den Diensthunden sind die „Mantrailer“, die nach demenzkranken Patienten, Straftätern oder vermissten Kindern suchen. Hundeführer und Hunde müssen die Prüfung jährlich wiederholen.
Rente für Vierbeiner
„Es gibt kein Höchstalter, in dem die Hunde automatisch ausscheiden“, berichtet Eberhard Wiese aus Olpe. „Aber nach neun oder zehn Jahren kann die Leistungsfähigkeit nachlassen, oder ein Diensthund geht aus gesundheitlichen Gründen in Rente.“