Balve. . Am Sonntag haben wir wieder das Paulchen-Panther-Gefühl. Beim Blick auf die Zeitmesser fragen wir uns: Wer hat an der Uhr gedreht? Zur Erinnerung: Ab Sonntagfrüh, 2 Uhr, gilt die Sommerzeit. Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt. Längere Tageshelligkeit macht manchen Zeitgenossen Freude. Doch die Zeitumstellung birgt auch Gefahren. Darauf weist Maria Watermann vom Hegering Balve unter Berufung auf den Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen hin.

Am Sonntag haben wir wieder das Paulchen-Panther-Gefühl. Beim Blick auf die Zeitmesser fragen wir uns: Wer hat an der Uhr gedreht? Zur Erinnerung: Ab Sonntagfrüh, 2 Uhr, gilt die Sommerzeit. Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt. Längere Tageshelligkeit macht manchen Zeitgenossen Freude. Doch die Zeitumstellung birgt auch Gefahren. Darauf weist Maria Watermann vom Hegering Balve unter Berufung auf den Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen hin.

„Im Winter befindet sich der Stoffwechsel unserer Wildtiere im Energiesparmodus“, wird Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes NRW, zitiert. „Das ändert sich jetzt schlagartig. Mit dem frischen Grün in der Natur verbessert sich das Nahrungsangebot für Reh, Hirsch und Co. Diese werden jetzt sehr bewegungsaktiv, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Das gilt besonders in den Dämmerungsstunden morgens und abends. Durch die Zeitumstellung am Sonntag fällt in den kommenden Wochen auch der Berufsverkehr in diese Hauptgefährdungszeit. Wir bitten daher alle Kraftfahrer um erhöhte Aufmerksamkeit und angemessene Fahrgeschwindigkeiten.“

Bei Wildunfall: Polizei anrufen

Ist ein Wildunfall passiert, muss die Polizei umgehend informiert werden. Unfälle mit Paarhufern – Reh, Mufflon, Wildschwein und alle Hirscharten – müssen gemeldet werden. Wer dagegen verstoße, heißt es bei Maria Watermann, begehe laut neuem Landesjagdgesetz eine bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit.

Grundsätzlich sollte das Melden der Wildunfälle bei der Polizei aus Tierschutzgründen selbstverständlich sein, meinen Balves Jäger in Übereinstimmung mit Landes-Chef Müller-Schallenberg. Die Polizei informiert dann den örtlich zuständigen Jäger, der sich um die Bergung des toten Tieres kümmert oder sogar noch mit einem besonders ausgebildetem Jagdhund nach einem verletzten Tier sucht. Auch wenn Tiere vermeintlich unverletzt fliehen, haben sie oft, dem Hegering zufolge, innere Verletzungen, an denen sie später qualvoll sterben. Die Überprüfung der Unfallstelle durch den jagenden Fachmann ist daher aus Tierschutzgründen unverzichtbar.

Jäger stellten Wildwarnreflektoren auf

Die Jäger unternehmen darüber hinaus einiges, um die Gefahr der Wildunfälle zu mindern. Die Maßnahmen reichen vom Ausbringen von Wildwarnreflektoren oder Geruchsstoffen, die Tiere von Straßen fernhalten sollen, bis hin zum Bau von Wildzäunen. Auch verkehrsferne Wildäsungsflächen helfen, Risiken zu mindern. Ausschließen lässt sich die Unfallgefahr jedoch nicht. So müssen Autofahrer in den kommenden Wochen in waldreichen Gebieten und an Wald-Feld-Grenzen mit mehr Wild auf den Straßen rechnen.

Eine halbe Milliarde Euro Schaden

Gefahren bestehen nicht nur für Tiere. Das legen Zahlen des Landesjagdverbandes nahe. Demnach sterben jährlich bundesweit etwa 30 Menschen bei Kollisionen mit Wildtieren. Rund 2600 Menschen werden in Deutschland bei Wildunfällen verletzt. Der Sachschaden wird bundesweit auf über 530 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.