Balve. . Lange gezögert hat sie nicht.
- Gemeindereferentin Elke Luig bekommt den Auftrag für den Begräbnisdienst vom Erzbischof erteilt
- Der Begräbnisdienst ist nicht an eine Priester- oder Diakonenweihe gebunden
- „Jeder beauftragte Laie, der ausgebildet ist, kann ihn übernehmen“, berichtet Elke Luig. Auch Ehrenamtliche.
Als Pfarrer Andreas Schulte, Leiter des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal, sie fragte, ob sie im Beerdigungsdienst mitwirken mag, da gab Elke Luig schnell „Grünes Licht“. Am Samstag, 7. Januar, wird der langjährigen Gemeindereferentin in der Vorabendmesse in St. Blasius (Beginn: 17 Uhr) der Auftrag des Erzbischofs für den Begräbnisdienst erteilt.
Keine Revolution
Dass Laien den Begräbnisdienst übernehmen, ist nichts revolutionäres, berichtet Elke Luig im Gespräch mit unserer Zeitung. In anderen Kirchengemeinden oder Pastoralverbünden sei das längst üblich. Weil die Zahl der Priester und Diakone langfristig gesehen eher sinkt, können kirchliche Bestattungen von einer weiteren Person im Pastoralverbund im Auftrag des Erzbischofs vorgenommen werden. Der Begräbnisdienst ist nicht an eine Priester- oder Diakonenweihe gebunden. „Jeder beauftragte Laie, der ausgebildet ist, kann ihn übernehmen“, berichtet Luig. Auch Ehrenamtliche.
Menschen in Extremsituationen
Als Gemeindereferentin ist Elke Luig eigentlich vollends ausgelastet. „Aber die seelsorgerische Begleitung ist ein sehr wichtiger und ein sehr erfüllender Dienst.“ Man komme mit Personen in Extremsituationen, die einen geliebten Menschen verloren haben, in Kontakt. Und könne jenen Menschen den Glauben näher bringen, die zuvor womöglich nicht mit der Kirche in Berührung gekommen waren. „Die Menschen haben einen Anspruch darauf, dass man sich Zeit nimmt und sie ernst nimmt“, sagt Elke Luig. Je mehr Seelsorger es gebe, desto mehr könne man für die Trauernden da sein.
Ausbildung in der Nähe von Regensburg
Ihre Ausbildung für die Trauerbegleitung hat Elke Luig in der Nähe von Regensburg absolviert. Über eine Grundausbildung verfügt sie als Gemeindereferentin, dennoch seien Inhalte und Themen des Beerdigungsdienstes vertieft worden. Ein „Mentor“ vom Erzbistum Paderborn, mit dem Elke Luig regelmäßig spricht, steht ihr beratend zur Seite. Rückendeckung erfährt die Gemeindereferentin von Pfarrer Andreas Schulte.
Menschen ernst nehmen
Viel Zeit, Ruhe und ein offenes Ohr will Elke Luig den Angehörigen in den Vorgesprächen widmen, die um einen geliebten Menschen trauern. „Es ist wichtig, ihnen zuzuhören, sie ernst zu nehmen, in den schweren Stunden bei ihnen zu sein und Nähe zu vermitteln“, sagt Elke Luig. Und es sei wichtig, den Angehörigen Ängste vor einer Beerdigung zu nehmen, um „gut Abschied nehmen zu können“.
Miteinander
Die Gemeindereferentin betont, dass sie nur dann Beerdigungen übernehmen werde, wenn die Trauernden damit einverstanden seien. „Wer das nicht möchte, kann auf einen Priester oder Diakon vertrauen. Es geht nur miteinander.“