Balve. . Am 1. Februar 2016 ist es zu einem schweren Raubüberfall in der Hofstraße in Balve gekommen. Die Polizei hat die beiden Täter und eine Frau ermittelt.

  • 1. Februar 2016: Schwerer Raubüberfall in Balve. Die Polizei scheint die Tat nun aufgeklärt zu haben
  • Zwei Männer – 34 und 37 Jahre alt – wurden ermittelt. Auch eine Frau soll mit der brutalen Tat in Zusammenhang stehen
  • „Die Tatbeteiligung ist aus dem Familienumfeld erfolgt“, berichtet Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowski

Der brutale Raubüberfall auf ein älteres Ehepaar in der Hofstraße in Balve scheint aufgeklärt zu sein. Nach umfangreichen Ermittlungen sind zwei Männer – 34 und 37 Jahre alt – ins Visier der Polizei geraten, die unter dringendem Tatverdacht stehen, das Verbrechen am 1. Februar dieses Jahres begangen zu haben. Die aus Polen stammenden Männer konnten bislang aber nicht festgenommen werden, wie Polizei-Pressesprecherin Anna Becker auf WP-Nachfrage berichtet. Sie sind untergetaucht, sollen sich ins benachbarte Ausland abgesetzt haben und werden mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Die Tat

Zwei dunkel gekleidete Männer klingeln am 1. Februar dieses Jahres um 9.20 Uhr an der Wohnungstür eines 53-jährigen Mannes und seiner 56 Jahre alten Partnerin. Als der Wohnungsinhaber die Tür in der Hofstraße öffnet, wird er direkt von einem der beiden Täter angegriffen. Die Männer durchsuchen die Wohnung, rauben nach Informationen unserer Zeitung vergleichsweise wenig Bargeld und Schmuck und flüchten unerkannt.

Polizei: Keine neuen Hinweise nach Raubüberfall auf Spielhalle

Während die Ermittlungen der Polizei nach den Tätern des brutalen Raubüberfalls in der Hofstraße von Erfolg gekrönt waren, tappt sie bei einem anderen Überfall nach wie vor im Dunkeln.

Montag, 10. Oktober 2016: Gegen 22.50 Uhr betreten nach Auskunft der Polizei zwei Männer die Spielothek in der Dreikönigsgasse in Balve. Sie bedrohen die 40-jährige Spielhallenaufsicht mit einem Messer, stehlen Bargeld in unbekannter Höhe und fliehen in unbekannte Richtung. Verletzt wird zum Glück niemand.

Täterbeschreibung: Zwei maskierte Männer, komplett schwarz gekleidet. Ein dicker und ein dünner Mann, etwa 170 bis 175 Zentimeter groß, schwarze Jogginghosen und schwarze Winterjacken.

„Es gibt keine neuen Hinweise“, teilt Polizei-Pressesprecherin Anna Becker auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Ob ein Tatzusammenhang mit einem Raub in Altena in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober besteht, sei zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

Aus einem Fenster hört eine Nachbarin verzweifelte Hilferufe und verständigt die Polizei. Eine sofort eingeleitete Nahbereichsfahndung führt nicht zum Erfolg.

Die brutale Tat löst blankes Entsetzen aus und schockt die Menschen in der Hönnestadt. Einen derartigen Raubüberfall in Balve hat selbst der erfahrene Polizei-Bezirksbeamte Franz-Josef Griese noch nie erlebt. „Auf einschlägige Objekte wie Spielhallen schon mal, aber nicht auf eine Privatwohnung.“

Die Opfer

Die beiden Opfer werden schwer verletzt in zwei verschiedene Krankenhäuser eingeliefert – der 53-jährige Mann wird noch am gleichen Tag in eine Dortmunder Klinik verlegt. Sie wohnen bereits seit mehr als zehn Jahren in der Hofstraße und werden als ruhige und nette Menschen beschrieben. „Die tun keiner Fliege etwas zuleide“, sagt ein Mann, der im gleichen Mehrfamilienhaus wohnt, am Tattag. Er habe an diesem Morgen, etwa zwei Stunden vor dem Überfall, mit dem Opfer auf einem Parkplatz gesprochen. „Da war alles ganz normal.“ Wie es dem Paar heute geht, darüber gibt die Polizei keine Auskunft.

Die Ermittlungen

Die Kripo tappt zunächst sprichwörtlich im Dunkeln. Sie ermittelt in alle Richtungen – neben einem Raubüberfall kann auch eine Beziehungstat nicht ausgeschlossen werden. In der Wohnung und in der Nähe des Mehrfamilienhauses wird nach Indizien gesucht, die Aufschluss über die Täter geben könnten. Auch Mülltonnen im Bereich der Hofstraße werden von den Ermittlern genau kontrolliert.

Zwei Tage nach dem brutalen Raubüberfall, am 3. Februar 2016, veröffentlicht die Polizei ein Foto mit möglichen Tatverdächtigen. Das Amtsgericht in Arnsberg gibt die Bilder per Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung frei. Eine übersichtliche Anzahl an Hinweisen geht bei der Polizei ein, die akribisch abgearbeitet werden.

Das Motiv

„Umfangreiche Ermittlungen haben ergeben, dass die Tatbeteiligung aus dem Familienumfeld erfolgt ist“, sagt Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowski. Somit kann das ältere Paar aus Balve kein Zufallsopfer gewesen sein.

Weil der Haupttäter, der brutal zugeschlagen hatte, und sein Komplize nicht an den gemeldeten Wohnsitzen angetroffen worden seien, geht die Polizei davon aus, dass sich die Männer ins Ausland abgesetzt haben. Nach ihnen wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Sie sind 34 und 37 Jahre alt und polnischer Herkunft.

Im Zusammenhang mit der brutalen Tat gerät auch eine Frau ins Visier der Polizei, die bereits vernommen worden ist. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen sie eingeleitet.