Balve. . Die Stadt Balve investiert in 2017 so viel Geld in verschiedene Projekte, wie zuletzt vor mehr als 30 Jahren.

Dafür ist Netzgesellschaft Balve Netz GmbH & Co. KG das beste Beispiel. In das von Experten mit acht Millionen Euro bewertete Balver Strom- und Gasnetz kaufen sich die Hönnestädter mit 5,4 Millionen Euro ein.

„Wir drehen derzeit große Räder in Balve. Denn der Vertrag zwischen der innogy Netze Deutschland GmbH und der Stadt Balve ist ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt Balve“, betont Bürgermeister Hubertus Mühling, als er gestern Morgen gemeinsam mit Stadtkämmerer Hans-Jürgen Karthaus die neue Netzgesellschaft im Rathaus skizziert.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 soll zwischen der innogy Netze Deutschland GmbH und der Stadt Balve eine gemeinsame Netzgesellschaft betrieben werden. Die innogy wird zunächst das in ihrem Eigentum stehende Strom- und Gasverteilnetz im Gebiet der Stadt Balve einbringen. Nach Gründung der Gesellschaft beteiligt sich die Stadt Balve mit 74,9 Prozent und innogy mit 25,1 Prozent an der GmbH & Co. KG.

Den Betrieb, den Ausbau und die Instandhaltung des Netzes führt die neu gegründete Netzgesellschaft nicht selbst durch, sondern schließt mit innogy Pachtverträge ab. Innogy wiederum verpachtet das Netz im Rahmen eines Unterpachtvertrages an die Westnetz GmbH.

Die Westnetz GmbH stellt innerhalb der ersten neun Monate des kommenden Jahres für das folgende Kalenderjahr die geplanten investiven technischen Maßnahmen, aus der sich die Höhe, die Art, der Umfang und die Notwendigkeit der Investitionsmaßnahmen ergeben, zusammen und lässt diese der Balve Netz GmbH & Co. KG (Verpächterin) zukommen. Auf Basis dieser Zusammenstellung beschließt die Verpächterin bis zum Ende eines Kalenderjahres einen Investitionsplan für das nächste Kalenderjahr.

Während Wilhelm Rademacher und Co. von Westnetz (innogy) die Strom- und Gasleitungen betreuen, liegt die Durchführung des kaufmännischen Betriebes der neuen Netzgesellschaft im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages in den Händen der Stadtwerke Balve. Um die Mehrarbeit bewältigen zu können, werden die Stadtwerke eine Halbtagesstelle im Rathaus einrichten.

Keine Änderungen für Verbraucher

„Dieses Geschäft rechnet sich für uns, denn wir gehen von einer siebenprozentigen Rendite aus“, erklären Bürgermeister und Stadtkämmerer. „Durch diese neue Netzgesellschaft wird es beim Strom- und Gasbezug für den Endkunden und Verbraucher keine Änderungen geben, denn für den Verkauf sind wir nicht zuständig“, fügt der Stadtkämmerer hinzu.