Sundern. .
Es sollte eine ganz normale Routinefahrt über den Sorpesee werden. Doch die beiden DLRG-Bootsführer, die am vergangenen Sonntag mit dem Motorboot „Stadt Sundern“ unterwegs waren, wurden bald selbst zum Notfall: „Es gab einen riesigen Knall und dann kam nur noch schwarzer Rauch aus dem Motor“, berichtet Klaus-Dieter Tillmann von der Ortsgruppe Sundern von dem Vorfall.
Nach dem ersten Schrecken stellten die beiden Bootsführer fest, dass das Boot noch ganz wenig Schub hatte: „Sie steuerten dann unseren Steg am Zeltplatz 2 an. Glücklicherweise mussten sie nicht abgeschleppt werden“, so Tillmann. Nachdem der Motor geöffnet worden war, zeigte sich, dass ein Zylinder geplatzt war. „Das bedeutet das Aus für den Motor“, sagt Tillmann. Der Motor ist 15 Jahre alt und hat 3230 Betriebsstunden auf dem Buckel, für die Sicherheit auf dem Sorpesee. „Bei dem langen Leben ist eine Reparatur überflüssig“, so Vorsitzender Peter Kaiser. Er hat durchgerechnet, dass ein moderner Motor mit drei Zylindern und etwa 80 PS her muss: „Sonst können wir unsere Aufgaben nicht wahrnehmen. Die Begleitung von Regatten sieht bei uns einen Dienstplan bis Anfang November vor, so dass wir ohnehin jetzt auf die nachbarschaftliche Hilfe der anderen DLRG-Stationen am See angewiesen sind.“
Reserven aufgebraucht
Unglücklicherweise geht das Sparguthaben der DLRG Sundern gegen Null: „Wir haben in den vergangenen Monaten enorm investiert“, so Kaiser. Zum einen habe man für die Schwimm- und Rettungsschwimmerausbildung im Hallenbad neue Ausbildungsmittel wie etwa Flossen angeschafft. Und nach 40 Jahren Kanister mit Trinkwasser zur Wachstation schleppen, hat sich der Vorstand entschlossen, eine Wasserleitung frostsicher zu verlegen. Noch ist nicht alles installiert, aber 15 000 Euro sind schon weg.
Deshalb werden die Lebensretter ihr Boot beim Stadtfest in Sundern zeigen. Jeder kann sich von dem Riss im Zylinder überzeugen: „Und man darf natürlich auch etwas spenden, damit wir recht bald einen neuen Motor kaufen können“, so Peter Kaiser. „Denn unsere Reserven sind aufgebraucht.“ Wer außerdem spenden will, kann Peter Kaiser oder Benedikt Harmann direkt ansprechen.