Balve/Heerde. .

Balves Bürgermeister Hubertus Mühling und sein Allgemeiner Vertreter Michael Bathe legten für die Stadt Balve beim niederländischen Totengedenken in der Partnerstadt Heerde einen Kranz nieder. Erstmals hielt Hubertus Mühling eine Ansprache in niederländisch, die von der Heerder Bevölkerung mit Applaus aufgenommen wurde.

„Wer die Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Balve und Heerde kennt, weiß, welchen Stellenwert die Teilnahme an diesem Totengedenken in Heerde mittlerweile hat“, erklärt Michael Bathe. In den Niederlanden gedenkt man am 4. Mai der Opfer des zweiten Weltkrieges, bevor einen Tag später, am 5. Mai, der Tag der Befreiung gefeiert wird.

In diesem Jahr legte Bürgermeisterin Inez Pijnenburg-Adriaenssen zunächst auf dem Heerder Zentralfriedhof zu Ehren der gefallenen alliierten Flieger an den Kriegsgräbern einen Kranz nieder. Der stille Marsch aller Beteiligten inklusive der Balver Delegation führte zur Johanneskirche und weiter zum Ehrenmal. Nachdem Jugendliche Gedichte vorgetragen hatten, legten Bürgermeisterin Pijnenburg-Adriaenssen mit ihrem Gefolge ebenso wie Balves Bürgermeister Hubertus Mühling und sein Allgemeiner Vertreter Michael Bathe Kränze und Blumen am Ehrenmal nieder.

Sprachunterricht

Für seine Ansprache in niederländisch hatte der Balver Bürgermeisters extra Sprachunterricht genommen. Er betonte, wie wichtig es sei, sich Krieg und Gewalt, Hass und Verblendung entgegen zu stemmen. Es gehe oft schnell, einen Krieg anzuzetteln. Wieder Frieden zu schaffen, sei meist ein langwieriger Prozess. Aber er könne gelingen. Gut gelingen, wie die beiden Länder Niederlande und Deutschland sowie die Städtepartnerschaft zwischen Heerde und Balve immer wieder beweise.

Der Balver Bürgermeister bekannte, dass das niederländische Totengedenken vor allem an dunkle Momente deutscher Geschichte erinnere. Es sei schwer, sich ihnen als Deutscher zu stellen. Aber seine Generation wolle die Opfer nicht vergessen. Denn Trauer und Gedenken könnten den Weg zu Frieden und Mitmenschlichkeit weisen.

Nach zwei Minuten der Stille und zwei von dem Bläserorchester Wilhelmina gespielten Chorälen ging Bürgermeisterin Inez Pijnenburg-Adriaenssen in ihrer Gedenkrede auf die Gefallenen des zweiten Weltkrieges ein. Nach dem offiziellen Teil hatte die Heerder Bevölkerung Gelegenheit, am Ehrenmal vorbei zu defilieren und Blumen niederzulegen.