Leveringhausen. . Der Landschaftsbeirat des Märkischen Kreises übt harsche Kritik am geplanten Neubau der Kreisstraße 11n zwischen Leveringhausen und Hemer (Ihmert).

„Er tangiert beziehungsweise zerschneidet die durch das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz ausgewiesenen Biotopverbundflächen von herausragender Bedeutung“, heißt es in einem Bericht, und weiter: „Baubedingt wird es bei der Ausführung der Planung zu ganz erheblichen Eingriffen in den Naturhaushalt und in das Landschaftsbild kommen.“

Mit Blick auf Leve­ringhausen kritisiert der Beirat: „Der prognostizierte Verkehr ist für die Ortschaft Leve­ringhausen unzumutbar und gefährlich (zum Beispiel Erholung Schultenhof, Radfahrer, Schulklassen, Kindergruppen).“

Trotz „mangelhafter Begebenheiten“ weise die K 11 eine Verkehrsbelastung von 1500 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden auf. Nach dem Neubau würde mit bis zu 3150 Fahrzeugen binnen eines Tages gerechnet. „Die prognostizierte Belastung ist für den Raum nicht hinnehmbar und erscheint deutlich zu hoch gegriffen. Die Prognose dient eher der Planungsbegründung“, heißt es seitens des Landschaftsbeirates. Sechs Seiten füllen die Anregungen und Bedenken zum geplanten Neubau der K 11n.

2,8 Kilometer Länge

Geplant ist der Ausbau der Kreisstraße auf einer Länge von 2,8 Kilometern. Vertreter von Straßen.NRW schätzen die Kosten auf 7,8 Millionen Euro. Die Fahrbahn soll auf 5,50 Meter verbreitert werden, hinzu kommen beidseitige Bankette von jeweils einem Meter. Ein Vertreter von Straßen.NRW gab im Landschaftsbeirat zu, dass es sich um einen „empfindlichen Raum“ handele. Der Ausbau solle „so schonend und landschaftsverträglich wie eben möglich“ durchgeführt werden. Die Straßenplaner beziffern die Ausgleichs- und Kompensationsflächen mit 16,4 Hektar. Mehr als zehn Hektar Waldkompensationsflächen sind allein am Kohlberg vorgesehen.

Der Landschaftsbeirat fordert, den Neubau der K 11n auf „das unbedingt notwendige Minimum zu begrenzen“. Das gelte sowohl für die Straßenbreite als auch für die Höhenplanung. Der Ausbau solle sich vielmehr am bereits erfolgten Weiterbau der Kreisstraße zwischen Garbeck und Leveringhausen orientieren, das heißt:
„Am realen Bedarf der unbedeutenden Straße und nicht an den Regelwerken.“
„Ausbau auf der vorhandenen Trasse.“
„Verzicht auf eine beidseitige Bankette von einem Meter Breite und mehr. Bergseits ist sie überflüssig.“
„Anbindung der Nebenwege, Wald- und Wirtschaftswege ausschließlich in kürzest möglicher Form und wassergebundener Ausführung sowie unter Beibehaltung der vorhandenen Höhenlagen.“

Die öffentliche Auslegung der Ausbaupläne läuft noch bis zum 10. März, darunter auch in Balve und Hemer. Mit einem Baubeginn ist nach Einschätzung des Kreises nicht vor dem Jahr 2020 zu rechnen.