Balve. .

Über so ein Zeugnis würde sich der jeder Schüler freuen. Das Altenpflegeheim St. Johannes in Balve hat bei der Qualitätsprüfung des medizinischen Dienstes der Pflegekassen in fünf Kategorien jeweils ein „Sehr Gut“ erhalten: Pflege und medizinische Betreuung, Umgang mit demenzkranken Bewohnern, soziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene. Die Bestnote gab es auch von den 70 Bewohnern selbst, die bei einer Zufriedenheitsbefragung ausnahmslos Einsen verteilten.

„Unser Maßstab ist unsere Arbeit und die Zufriedenheit der Bewohner, Angehörigen und Besucher, nicht aber diese Benotung“, sagt Heimleiter Franz-Josef Rademacher und ergänzt: „Dennoch sind wir stolz auf so ein unabhängiges Urteil. Das ist natürlich auch ein Ansporn für die Mitarbeiter.“ Rademacher hat daher allen 75 Beschäftigten im Altenwohnheim, darunter auch den 14 Schülern in der Ausbildung, eine Mail geschickt und sie über das hervorragende Ergebnis unterrichtet. „Das Resultat der Prüfung motiviert uns. Aber Pflege und Betreuung befinden sich in einem ständigen Prozess, und deshalb möchten wir unsere hohe Qualität selbstverständlich bestätigen.“

Schließlich gebe es auch noch Optimierungsbedarf. „Es gibt ein Manko, das wir ausräumen möchten. Wir wollen und müssen einen höheren Einzelzimmeranteil erreichen“, berichtet Franz-Josef Rademacher. Denn laut NRW-Gesetzgebung müssen alle Alten- und Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen bis zum Juli 2018 zu 80 Prozent mit Einzelzimmern ausgestattet sein.

Das Altenheim St. Johannes Balve kommt schon jetzt auf nahezu 70 Prozent. „Eine kleine Anzahl von Zweibettzimmern halte ich allerdings für richtig“, sagt Rademacher mit Blick auf Ehepaare oder alte Menschen, die nicht gerne alleine leben möchten. Die Einrichtung in Balve hat gute Chancen, den vorgegebenen Zeitplan einzuhalten. Denn der Flügelanbau wird immer konkreter. Dabei sollen gut 14 neue Einzelzimmer und ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum entstehen.

Mit dem Bau, für den 2,2 Millionen Euro veranschlagt sind, werde spätestens 2017 begonnen, sagt Heimleiter Franz-Josef Rademacher im Gespräch mit unserer Zeitung und ergänzt: „2018 soll der Anbau fertig sein.“ Eine mögliche Variante sei, dass es dann in Zukunft 60 Einzel- und fünf Doppelzimmer gebe.

Aufwertung der Pflegesituation

Gebaut wird am Ufer zum Hallenbad. Grundstück und Immobilie gehören der Kirchengemeinde, Träger der Einrichtung ist die St. Marien GmbH. Auch der Landschaftsverband ist in die Planungen eingebunden. Dass ein Veto der Institutionen den Anbau verhindern könnte, glaubt Franz-Josef Rademacher nicht, denn schließlich gehe es um eine Aufwertung der Pflegesituation. „Nach dem Flügelanbau wird unsere Immobilie, die bereits jetzt hohe Akzeptanz in der Bevölkerung genießt, noch schöner sein“, sagt der Heimleiter.