Balve. . Nach weit über 50 Arbeitsjahren hat sich der Balver Grafiker Werner Ahrens zur Ruhe gesetzt. Er hat vielem in der Region grafisch ein Gesicht gegeben.
„Wie baue ich das auf? Wo will ich hin?“ Fragen, die sich Werner Ahrens mehr als ein halbes Jahrhundert lang gestellt hat. Stellen musste, denn die richtigen Antworten waren der Schlüssel zu seinem Beruf - und zu seinem Erfolg.
Im nächsten Jahr wird der Balver Künstler und Grafiker 80 Jahre alt. Bis zum vergangenen Jahr war er noch in seinem Metier professionell tätig. Und jetzt ist für Werner Ahrens die Zeit gekommen, Bilanz zu ziehen. In seinem Atelier hat er eine Auswahl seiner Arbeiten aus mehr als 50 Schaffensjahren aufgehängt. Dicht an dicht künden die großen und kleinen Bilder von einer schier unerschöpflichen Kreativität. Und vieles kommt dem Betrachter nur allzu bekannt vor: Das Logo der Balver Höhle, das Signet des Hagener Freilichtmuseums, die beiden stilisierten grünen Bergrücken, mit denen der Märkische Kreis wirbt und arbeitet. . .
Ein Siegel für den Kardinal
Angefangen hat der gebürtige Berliner in den späten 50er Jahren als Grafik-Designer in Kölner Verlagshäusern. Bevor er 1964 nach Balve, dem Geburstort seiner Mutter, umzog, schuf er noch ein Prägesiegel für Kardinal Frings und das Erkennungszeichen für das Werbefernsehen des Westdeutschen Rundfunks. „Das Sauerland hat mich dann nicht mehr losgelassen“, blickt Werner Ahrens keineswegs lebensunzufrieden zurück. Daran ist nicht zuletzt natürlich auch seine Frau aus Hachen beteiligt, die er - typisch Sauerland - beim Schützenfest in Balve kennen- und alsdann lieben lernte.
Das Sauerland bildete von nun an auch sein berufliches Betätigungsfeld. Hier suchte und hier fand er die Aufträge, die er zur wirtschaftlichen Hoch-Zeit mit vier Angestellten in seinem Betrieb realisierte. Es entstanden Illustrationen für Buchumschläge, Lehrer-Arbeitsmappen, Vereine, Museen, Behörden und Firmen.
Eine zumeist heitere, freundliche Strichführung und eine schon fast geniale Reduzierung auf die jeweilige Kernaussage kennzeichnen dabei über all die Jahrzehnte hinweg die typische Ahrens-Kunst. Sein lustiges Mammut ist längst zum modernen Wahrzeichen der Stadt Balve geworden, und die geöffnete Zange verweist ohne große Worte auf das Hagener Freilichtmuseum.
Positive Ausstrahlung
Es ist diese zutiefst positive Ausstrahlung, die den Bildern von Werner Ahrens die besondere Note geben. Nichts Kantiges, Schroffes oder Aggressives kennzeichnet seinen Stil, und das macht ihn eben auch so unmittelbar sympathisch.
Von seinem Beruf, besser gesagt von seiner Berufung kann Werner Ahrens noch immer nicht lassen. Mit durchaus kritischem Blick begleitet er die Grafik-Szene und ist selbst auch noch im Privaten künstlerisch umtriebig. Mit dem Broterwerb von früher hat der phantasievolle Balver jedoch endgültig abgeschlossen.