Balve. . Böllern ja – aber bitte mit Vorsicht: Die Balver Stadtbrandinspektoren Frank Busche und Oliver Prior geben Sicherheitstipps für die Silvesternacht.
Sie tragen martialische Namen wie „Gladiator“, „Inferno“ oder „Express to hell“ und sind seit Montag wieder im Handel zu haben: Feuerwerkskörper. Wer das neue Jahr böllernd begrüßen will, steht vor einem riesigen Sortiment und der Qual der Wahl. Keine Wahl sollte es jedoch in Fragen der Sicherheit geben. Denn Knaller und Raketen können gefährlich werden. Das wissen auch die beiden Balver Stadtbrandinspektoren Frank Busche und Oliver Prior nur zu gut – und geben wichtige Tipps, wie das Silvesterfeuerwerk nicht „Express to Hell“ (im Eiltempo zur Hölle) führt.
„Silvester kann auch mit der beliebten Knallerei ein sicheres Vergnügen sein“, betont Frank Busche. „Vorausgesetzt, man beherzigt einige Tipps. Ganz wichtig ist, nur Feuerwerkskörper mit Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zu verwenden. Schwarzmarkt-Ware kann unberechenbar heftig explodieren.“ Oliver Prior empfiehlt, bereits am Silvester-Nachmittag die Gebrauchsanweisungen für das Feuerwerk in Ruhe und mit klarem Verstand zu lesen. Dass Feuerwerkskörper getrennt von Zündhölzern oder Feuerzeugen aufbewahrt werden, sollte eigentlich selbstverständlich sein – die beiden Feuerwehr-Profis weisen trotzdem noch einmal darauf hin.
Fenster und Balkontüren schließen
Beachtet werden sollte zudem, dass es zwei Klassen Feuerwerkskörper gibt. Kinder und Jugendliche dürfen nur Feuerwerkskörper der Klasse I kaufen und unter Aufsicht abbrennen – Bengalisches Feuer, Wunderkerzen, Tischfeuerwerk. Das Tischfeuerwerk sollte nur auf feuerfesten Unterlagen und nicht in der Nähe von leicht entzündbaren Materialien abbrennen. Und: Kinder sollten dabei unbedingt beaufsichtigt werden.
Balve ist keine Silvesterknaller-Hochburg
Balve gehört nach Einschätzung des Kaufpark-Filialleiters Guido Gerken nicht zu den Böller-Hochburgen. Der Verkauf lief gestern entsprechend ruhig an.
Immer weniger gefragt sind Böller und Knaller. Heimische Kunden bevorzugen seit Jahren Raketen und hochwertiges Systemfeuerwerk.
Feuerwerk der Klasse II darf ausschließlich von Erwachsenen erworben und verwendet werden. Oliver Prior betont: „Diese Sachen dürfen nur im Freien gezündet werden, niemals in Räumen. Angezündete Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, unbedingt liegenlassen. Sie sind unberechenbar und könnten später explodieren.“ Außerdem gilt: Raketen sollten nur von geeigneten Freigeländen oder der Straße aus senkrecht nach oben gestartet werden. Am sichersten ist eine leere Flasche in einer Getränkekiste. Kanonenschläge oder andere laute Knallkörper so zünden, dass Menschen oder Tiere nicht gefährdet werden.
Auch wer sich nicht am Böllern beteiligt, sollte ein paar Ratschläge beherzigen. So empfiehlt Frank Busche, in der Silvesternacht Fenster und Balkontüren zu schließen, damit ungewollte Eintritte von Feuerwerkskörpern vermieden werden. Auch sollten brennbare Gegenstände wie Gartenmöbel aus der unmittelbaren Nähe von Gebäuden und von Balkonen entfernt werden.
„Kommt es dennoch zu einem Entstehungsbrand, bewahren Sie Ruhe“, bittet Frank Busche. „Verlassen Sie den Raum, schließen Sie die Türen und alarmieren Sie die Feuerwehr (Notruf 112). Brandverletzungen sollten sofort mit handwarmem Wasser maximal 10 Minuten lang gekühlt werden.“